Golf-Charityturnier Wontis Champions Trophy in der Eifel: Auf ein Neues im nächsten Jahr

Wißmannsdorf · Auch wenn das Charity-Golfturnier unter der Schirmherrschaft von Jörg Wontorra coronabedingt in Wißmannsdorf ausfallen muss, fließen Spendengelder in beträchtlicher Höhe für den guten Zweck. Der Sport-Fernsehmoderator hofft auf ein Wiedersehen 2021. Ob’s bei ihm ein Comeback auf der Mattscheibe gibt, lässt er offen.

 Schirmherr und Moderator in einem: Jörg Wontorra bei der ersten „Wontis Champions Trophy“ im Jahr 2019. Der Fernseh-Moderator hofft auf eine Rückkehr 2021.

Schirmherr und Moderator in einem: Jörg Wontorra bei der ersten „Wontis Champions Trophy“ im Jahr 2019. Der Fernseh-Moderator hofft auf eine Rückkehr 2021.

Foto: Sebastian J. Schwarz/sjs / Sebastian J. Schwarz

Knapp 40 Jahre ist Jörg Wontorra im Fernsehgeschäft. Nun macht der Fußball-Moderator (mal wieder) Schluss. Zumindest vorerst. Zuletzt hatte der 71-Jährige eine Talksendung beim Bezahlsender Sky.

Mehr Zeit für die Familie will er haben. So wie zurzeit. Seit dem Ende der Bundesliga-Saison hat er sich mit seiner Lebensgefährtin Susanne und Tochter Laura im eigenen Ferienhaus in Spanien einquartiert.  „Wir sind mehr im Haus als draußen. Wir wollen wegen der Corona-Pandemie nichts provozieren, schließlich gehöre ich vom Alter her zur Risikogruppe. Aber die spanischen Vorschriften sind sehr streng. Überall gilt Mundschutzpflicht, sobald man das Haus verlässt. Wir fühlen uns sicher“, sagt Jörg Wontorra, als der TV ihn dieser Tage telefonisch erreicht.

Ende März stand Wontorra unter Corona-Verdacht. „Da wurde mir schon ein bisschen mulmig. Ich bin vorsichtshalber fünf Tage ins Krankenhaus. Gottseidank waren die Tests negativ“, berichtet er.

Corona beeinflusst weiterhin den Alltag. Deshalb wird es in diesem Jahr auch nicht die zweite Auflage von „Wontis Champions Trophy“ – ein Charity-Golfturnier unter der Schirmherrschaft von Wontorra im Golfresort Bitburger Land in Wißmannsdorf – geben. Zur Premiere 2019 hatten mehr als 100 Teilnehmer – darunter einige Ex-Handball- und Fußball-Nationalspieler – am von Peter Biermann (Igel) und Rainer Schiffels (Sirzenich) initiierten Turnier teilgenommen. Mit dabei waren zum Beispiel Klaus Allofs, Oliver Reck, Christian Schwarzer und Daniel Stephan – sowie Verona Pooth als Stargast außerhalb des Sports. Gut 150 000 Euro Spenden waren zusammengekommen.

„Das erste Turnier war ein großer Erfolg. Schade, dass nun pausiert werden muss. Wir haben versucht, den Termin möglichst spät zu legen in der Hoffnung, dass Ende August vielleicht wieder solche Veranstaltungen möglich sind. Anfang Juni war aber absehbar, dass es in diesem Jahr nichts wird“, sagt Wontorra.

„Wir nehmen 2021 wieder in Angriff“, sagt Biermann. Trotz der Turnierabsage („Manche Sponsoren haben Kurzarbeit beantragt. Da passt es nicht in die Zeit, eine Lustveranstaltung zu machen.“) kann er verkünden, dass auch 2020 Spenden an mehrere Zwecke fließen: Rund 90 000 Euro gehen an das DACH-Aktionsbündnis Organspende. 50 000 Euro bekommt die Hanse-Stiftung, die sich den Themen Bildung, Erziehung und Jugendhilfe verschrieben hat. 20 000 Euro kommen der Unterstützung des pflegebedürftigen ehemaligen Handball-Nationalspielers Joachim Deckarm zugute.

Biermann ist Gründer des in Grevenmacher ansässigen Vermögensverwaltungsunternehmens Global Asset Advisors & Management S.A. (GAAM), in dem Schiffels  geschäftsführender Verwaltungsrat und Mehrheitseigentümer ist. Die Spendensummen stammen aus Zusagen mehrerer von GAAM betreuten Stiftungen.

Einmalig wird aus diesem Kreis auch die Erforschung des Rett-Syndroms mit 20 000 Euro gefördert – eine neurologische Entwicklungsstörung, die nur bei Mädchen vorkommt. Ex-Fußballprofi Erdal Keser ist Schirmherr der Elternhilfe für Kinder mit Rett-Syndrom in Deutschland. Zugunsten dieser Einrichtung organisiert er Mitte September einen Golfcup in Gevelsberg, in das sich die Macher von „Wontis Champions Trophy“ einklinken.

Dass solch kleinere Veranstaltungen wieder möglich sind, macht Wontorra zuversichtlich, dass es 2021 auch wieder was mit seiner großen Trophy in der Eifel wird.

Und wie sieht es mit seinen eigenen Fernseh-Ambitionen aus? „Da gibt es noch keine Tendenz“, sagt der 71-Jährige, der nach seinem Rücktritt 2015 schon einmal wieder zurück auf den Bildschirm gekehrt war. Thematisch mischt sich der ehemalige Moderator der ARD-Sportschau und von „ran – Sat.1 Bundesliga“ weiterhin gerne ein. Er fand es „total richtig“, dass die Fußball-Bundesliga mit Geisterspielen beendet wurde. Er geht davon aus, dass in der neuen Saison zunächst „maximal ein Viertel bis ein Drittel“ der Stadien wieder mit Zuschauern ausgelastet werden könnten. Und er hofft auf Gesundungsprozesse im Profifußball durch Corona: „Ich wünsche mir eine Beschränkung von Ablösesummen und Gehältern. Kein Fan versteht mehr die teilweise irrationalen Zahlen.“

Sollte Wontorra ein Comeback geben, muss er sich womöglich mit einer Begebenheit herumschlagen, die ihn heute im Vergleich zu seiner früheren Zeit nervt: „Zur alten ran-Zeit konnte man die Spieler selber anrufen und fragen, ob sie in die Sendung kommen. Heute müssen ein bis zwei Pressesprecher, der Trainer und ein Sportdirektor zusagen. Die Wege sind schwieriger geworden, um an die Stars zu kommen.“

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