World Games in den USA Rettungsschwimmer Tim Brang aus der Vulkaneifel gewinnt Gold

Esch/Birmingham · Mit einem Triumph und einer Bronzemedaille kehrt der 24-Jährige aus Birmingham im Bundesstaat Alabama zurück. Wie er die Weltspiele der nicht-olympischen Sportarten erlebt hat – und warum der Student jetzt nur kurz die Seele baumeln lassen kann.

 Leicht übernächtigt, aber stolz präsentiert Tim Brang am Morgen nach seinem Gold-Triumph die beiden Medaillen, die er bei den World Games in den USA gewonnen hat.

Leicht übernächtigt, aber stolz präsentiert Tim Brang am Morgen nach seinem Gold-Triumph die beiden Medaillen, die er bei den World Games in den USA gewonnen hat.

Foto: TV/privat

Die Nacht nach dem größten Erfolg in seiner bisherigen Karriere als Leistungssportler im Rettungsschwimmen war kurz. Tim Brang feierte mit den Kollegen, zudem fiel enorm viel Last von seinen breiten Schultern. „Ich bin mit dem Ziel hierhergekommen, mindestens einen Titel zu holen. Das ist mir gelungen. Es ist der größte Erfolg, den man in unserem Sport erreichen kann. Dieses Gold bedeutet mir alles“, beschreibt der 24-Jährige aus Esch im Vulkaneifelkreis im TV-Gespräch die Emotionen, die der Triumph bei den World Games bei ihm freisetzt.

In der Disziplin ,100 Meter Retten mit Flossen und Gurtretter‘ (hierbei müssen die Athleten nach 50 Metern an der Wende einer Puppe den Gurt umlegen und diese ins Ziel ziehen) verwies er in Birmingham im US-Bundesstaat Alabama die Konkurrenz in die Schranken – der Rest war Erleichterung pur. Tags zuvor hatte es für den 24-jährigen Maschinenbau-Studenten bei den Weltspielen der nicht-olympischen Sportarten trotz ebenfalls vorhandener Favoritenrolle in der Disziplin ,100 Meter Retten mit Flossen‘ ,nur‘ zu Bronze gereicht. Ein Fehler beim Aufnehmen der Puppe hatte ihn die entscheidende Zeit gekostet.

Umso größer die Bürde, aber auch die Motivation, es am nächsten Tag bei seinem zweiten und letzten Start besser zu machen.  „Bei den World Games wurde eine andere Puppe verwendet als bei Wettkämpfen in Europa. Sie hatte eine andere Gewichtsverteilung. Das war für alle Starter eine Herausforderung“, berichtet Brang, der in dem Sieg auf der Welt-Bühne eine große Belohnung für die enormen Trainings-Strapazen sieht: „Für den Leistungssport opfere ich viel. Es bleibt kaum Freizeit.“

Inwieweit die Goldmedaille auch finanziell Früchte trägt, vermochte Brang so kurz nach dem Triumph nicht zu sagen: „Ich bin in der guten Lage, auch als Leistungssportler einer nicht-olympischen Disziplin von der Sporthilfe gefördert zu werden. Ob es da nun Boni für einen Sieg bei den World Games gibt, weiß ich gar nicht.“ Generell mache er den Sport ohnehin nicht des Geldes wegen: „Neben der Sporthilfe-Förderung beziehe ich eine Art Gehalt über die Bundeswehr. Das macht vieles leichter. Ich kann davon aber keine Rücklagen bilden.“

Überwältigt ist Brang von den zahlreichen Glückwünschen, die ihn bereits in den USA erreicht haben: „Ich hätte nicht gedacht, dass das doch so viele Leute mitbekommen.“ Viel Zeit, den Erfolg zu genießen, bleibt indes nicht. Am 23. September beginnt in Italien die Weltmeisterschaft. Brang: „Ich werde jetzt wenigstens mal zwei Wochen abschalten und Kraft außerhalb des Wassers tanken. Ende Juli aber startet dann schon wieder die Vorbereitung auf die WM.“

Tim Brang lernte bei der DLRG Jünkerath einst das Schwimmen. Als er merkte, dass dieser Sport ihm liegt, wechselte er zum Schwimmverein nach Gerolstein. Später war er dann für den SSV Trier am Start.                                                                   Die World Games finden alle vier Jahre statt. Aktuell kämpfen in den USA 3600 Athleten aus mehr als 100 Ländern in mehr als 30 nicht-olympischen Sportarten um Medaillen.

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