24 Schwimmer im WM-Kader - Deibler darf hoffen

Berlin (dpa) · Die Schwimmstars Britta Steffen und Paul Biedermann wollen sich nach der WM-Nominierung auf dem Weg zur Titelverteidigung weiter steigern, Kurzbahn-Weltrekordler Steffen Deibler darf noch auf ein Last-Minute-Ticket hoffen.

Der Deutsche Schwimm-Verband nominierte 24 Sportler für das Team, das im Becken bei den Titelkämpfen in Shanghai vom 16. bis 31. Juli je zwei Gold-, Silber- und Bronzemedaillen holen soll. Zur WM vor zwei Jahren in Rom hatte man 22 Sportler geschickt - zwei Sportler aus dem jetzigen Aufgebot sind noch nicht fix.

Erst einmal durfte der mehrmalige Kurzbahn-Europameister Steffen Deibler aber aufatmen. Er kann wie Brustschwimmer Marco Koch, der aus gesundheitlichen Gründen für das Finale abmelden musste, bei einem internationalen Wettkampf in Paris am 25./26. Juni versuchen, die Norm zu schwimmen. Deibler startet dort über die 100 Meter Schmetterling, Koch über die 200 Meter Brust.

„Wir haben im Sinne der Sportler entschieden“, sagte Bundestrainer Dirk Lange am Montag. „Ich traue das dem Steffen zu, Marco hatte muskuläre Rückenprobleme und konnte sich kaum bewegen.“ Steffen Deiblers Heimtrainerin Petra Wolfram ist sich „sicher, dass er es schafft. Wir freuen uns sehr, dass wir noch eine Chance kriegen, aber die hat sich Steffen verdient.“

Christian Kubusch wurde aufgrund seiner Silbermedaille über 800 Meter Freistil bei der EM im Vorjahr und seiner Mitgliedschaft im DSV-Projekt „Lange Strecke“ trotz verfehlter Richtzeit berufen. Marco di Carli (100 Meter Freistil) und Benjamin Starke (100 Meter Schmetterling) gehen die letzten sechs Wochen vor der WM als Weltjahresbeste an.

An der Spitze des Aufgebots mit 9 Frauen und 15 Männern stehen aber die zwei Doppel-Weltmeister von Rom, Steffen und Biedermann. Beide hatten wie neun andere Schwimmer bei den nationalen Meisterschaften am Wochenende in Berlin die harten Normzeiten unterboten. Dazu hatten sich weitere Athleten als Mitglieder der Staffeln - in China werden alle sechs Strecken besetzt - qualifiziert. Über die Besetzung der einzelnen Disziplinen wollen Bundestrainer Dirk Lange und Leistungssportdirektor Lutz Buschkow erst kurz vor der WM entscheiden.

Mindestens sechs bis sieben Tage vor den Wettkämpfen sollen die Athleten in Shanghai zur Eingewöhnung vor Ort sein. Bis dahin werden einige Sportler nur noch trainieren und dabei auch in die Höhe gehen, andere werden Wettkämpfe in Rom, Mailand und eben Paris bestreiten. Statt eines geplanten Trainingslagers in Südjapan soll der Großteil der WM-Vorbereitung in Berlin stattfinden.

Mit folgenden 24 Beckenschwimmern plant der DSV für die Weltmeisterschaften in Shanghai:

Frauen (9): Dorothea Brandt, Britta Steffen (beide Berlin-Neukölln), Lisa Vitting, Sina Sutter (beide Essen), Silke Lippok (Pforzheim), Franziska Jansen (Heidelberg), Daniela Schreiber (Halle/Saale), Jenny Mensing (Wiesbaden), Sarah Poewe (Wuppertal/Uerdingen/Dormagen)

Männer (15): Steffen Deibler*, Markus Deibler (beide Hamburg), Hendrik Feldwehr, Jan David Schepers (beide Essen), Benjamin Starke, Tim Wallburger (beide Berlin-Neukölln), Helge Meeuw, Christian Kubusch** (beide Magdeburg), Christian vom Lehn, Christoph Fildebrandt (Wuppertal/Uerdingen/Dormagen), Yannick Lebherz, Marco Koch* (beide Darmstadt), Paul Biedermann (Halle/Saale), Marco di Carli (Frankfurt/Main), Clemens Rapp (Bad Saulgau)

* Möglichkeit zur Normerfüllung für WM-Einzelstart am 25./26. Juni in Paris

** Trotz verpasster Norm wegen Vorjahresleistung (EM-Silber über 800 Meter) dabei.