Abschied des Cheftrainers: Buschbacher verlässt DRV

Ulm (dpa) · Der Deutsche Ruderverband (DRV) muss sich einen neuen Cheftrainer suchen. Trotz seiner erfolgreichen Arbeit und der Rückkehr des Verbandes in die Weltspitze wird Hartmut Buschbacher seinen Vertrag nicht verlängern.

„Da ich meine Arbeit für den DRV, verbunden mit meiner persönlichen Zielstellung, als erfüllt ansehe, werde ich mir neue berufliche Herausforderungen erschließen“, kommentierte Buschbacher seinen Entschluss, nannte aber keine weiteren Beweggründe für seinen Schritt.

Der Abschied vom 54 Jahre alten Buschbacher kommt überraschend. Nach den erfolgreichen Olympischen Spielen mit zwei Goldmedaillen für den DRV schien eine Fortsetzung der Zusammenarbeit ausgemachte Sache. „Diese Entscheidung haben wir zu respektieren. Hartmut Buschbacher hat gute Arbeit geleistet, betonierte Strukturen aufgebrochen und uns nach 2008 wieder auf Erfolgskurs gebracht“, sagte Siegfried Kaidel einen Tag vor seiner geplanten Wiederwahl als DRV-Präsident.

Nach Einschätzung von Kaidel hat sich die vor vier Jahren eingeführte Position des Cheftrainers bewährt. Dennoch sieht Kaidel für die Nachbesetzung keinen sofortigen Handlungsbedarf. „Wir werden zunächst die abgelaufene Olympiaperiode sorgfältig analysieren und uns dann mit der Ausrichtung auf 2016 befassen.“

Der im September 2008 eingestellte Buschbacher hatte zur Überwindung des Traumas von Peking beigetragen, wo der Verband erstmals seit 52 Jahren ohne Olympia-Gold geblieben war. Gold im Achter und Männer-Doppelvierer sowie Silber im Frauen-Doppelzweier vier Jahre später in London verhalfen dem Verband wieder zu höherer Wertschätzung.

Die Personalie sorgte auf dem 61. Rudertag an diesem Wochenende in Ulm für lebhafte Diskussionen. Viele Beobachter werten den Ausstieg von Buschbacher als Indiz für dessen Unzufriedenheit mit verbandsinternen Strukturen. Gleichwohl wählte der scheidende Coach in seiner Erklärung diplomatische Worte und dankte dem DRV-Präsidium für die „gute, zielführende und offene Zusammenarbeit“.

Bei der Ausrichtung für Rio 2016 soll laut Kaidel der Trainerrat eine besondere Rolle spielen. Über dessen Besetzung solle nach dem Rudertag entschieden werden. „An den erfolgreichen Medaillentrainern Ralf Holtmeyer, Marcus Schwarzrock und Sven Ueck dürfte aber kein Weg vorbei gehen“, hieß es in einer DRV-Mitteilung.

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