Im vergangenen Jahr haben Sie nach nur einer Silbermedaille bei der WM in Tokio mit Blick auf Olympia von einem „Schuss vor den Bug“ gesprochen. Ist die erneut magere Ausbeute von Paris nun eine regelrechte Breitseite?

Frese: „Das ist auf jeden Fall absolut zu wenig. Und um im Bild zu bleiben: Wir haben hier in Paris tatsächlich den zweiten Treffer bekommen. Aber das hier war auch die schwerste WM, die es je gegeben hat. Und dass es schwer werden würde, war uns allen klar. Wir haben jetzt Druck, aber wir müssen unser Ziel und unsere Aufgaben erledigen. Nämlich bei Olympia möglichst viele Medaillen für den deutschen Sport zu gewinnen.“

Eine Medaille, zwei fünfte Plätze: Diese Ausbeute kann Sie bei 18 deutschen Startern aber nicht zufriedenstellen.

Frese: „Natürlich nicht. Und es hat auch Enttäuschungen gegeben. Aber es hat auch positive Überraschungen gegeben. Wie etwa Miryam Roper, die Fünfte geworden ist. Und grundsätzlich muss man bei der Bewertung Resultate und Leistungen trennen. Unsere Leistungen waren teilweise besser als bei der WM vor einem Jahr. Zudem haben wir junge Athleten wie etwa Aaron Hildebrand und Dino Pfeiffer zum Lernen mitgebracht.“

Aber letztlich zählen nur die Resultate. Und da haben die deutschen Mattenkämpfer auch bei dieser WM viel zu deutlich das Nachsehen gehabt.

Frese: „Wir laufen eben nur hinterher. Andere Länder kämpfen mit dem schweren Säbel - und wir nur mit dem leichten Florett. Wir haben nicht die Menge an Athleten wie etwa die Judo-Nationen Frankreich oder Japan. Wir unterstützen unsere Sportler, wo wir können. Aber sie müssen gegen echte Vollprofis antreten. Das ist der Unterschied.“

WM-Ergebnisse