Abwehrkünstler bremst Boll - Weltmeister gewinnt

Paris (dpa) · Ein Abwehrkünstler aus Südkorea hat Timo Boll beim Tischtennis-World-Cup in Paris frühzeitig gebremst. Der Europameister musste wie der zweite deutsche Teilnehmer Dimitrij Ovtcharov bereits nach dem Viertelfinale den Schläger einpacken.

Am Ende waren die Chinesen wieder einmal unter sich. Weltmeister Zhang Jike siegte in der Neuauflage des Finales von 2010 in Magdeburg mit 4:2 gegen Titelverteidiger Wang Hao und gewann erstmals das mit 111 000 Euro dotierte und hochkarätig besetzte Turnier.

„Es war unglaublich, wie Joo heute gespielt hat. Das muss ich einfach anerkennen“, lobte der WM-Dritte Boll seinen Gegner Joo Se Hyuk. Eine Stunde lang zog der Düsseldorfer Linkshänder einen Topspin nach dem anderen, doch wie von einer Gummiwand kamen die Bälle mit viel Unterschnitt zurück. Nach dem Spektakel vor 4000 begeisterten Fans war Boll müde, ausgelaugt und schweißgebadet, wirkte aber trotz der Niederlage nicht unzufrieden.

„Ich kann mir überhaupt keinen Vorwurf machen. Im Gegenteil war ich überrascht, wie gut ich schon wieder nach der Pause gespielt habe“, beurteilte Boll sein Comeback nach einer zweiwöchigen Auszeit wegen Rückenproblemen. Ähnlich sah es Jörg Roßkopf. „Timo hat nach seiner Verletzung schnell wieder auf einem bemerkenswerten Niveau gespielt. Ihm fehlte gegen Joo ein punktbringender Abschluss. Daran werden wir noch arbeiten“, sagte der Bundestrainer.

Der Weltranglisten-Zehnte Joo gewann nach seinem Erfolg über Boll auch das Match um Platz drei und sammelte damit wichtige Punkte für das Ranking. „Südkorea ist bei der WM 2012 in Dortmund und bei Olympia ein sehr, sehr ernsthafter Gegner“, erkannte Roßkopf.

Der Weltranglisten-Zwölfte Ovtcharov konnte beim zweiten Duell gegen Wang Hao binnen acht Tagen seinen sensationellen Sieg vom World Team-Cup in Magdeburg nicht wiederholen. In Paris drehte die Nummer zwei in der Welt mit 4:1-Sätzen den Spieß um. „Er war diesmal am Tisch der bessere Mann. Mein Ziel ist weiterhin ein Top-Ten-Platz“, sagte „Dima“, der zuvor in der Vorrunde äußerst knapp mit 3:4 gegen Weltmeister Zhang Jike verloren hatte.

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