Achter auf Erfolgskurs - 4 DRV-Siege beim Weltcup

München (dpa) · Der Deutschland-Achter bleibt auch im vorolympische Jahr das Maß aller Dinge und steuert weiterhin unbeirrt auf Erfolgskurs. Im Weltcup-Finale von München setzte das Paradeboot des Deutschen Ruderverbandes (DRV) seine seit Peking anhaltende Siegesserie fort.

Die Crew um Schlagmann Kristof Wilke (Radolfzell) verwies die hochgehandelte Konkurrenz aus Großbritannien wie schon bei der WM vor sieben Monaten auf Rang zwei. Selbst der ansonsten kritische Achter-Trainer Ralf Holtmeyer war voll des Lobes: „Wir bestimmen die Weltspitze weiter mit.“

Ähnlich eindrucksvoll wie der Achter startete Marcel Hacker in den Weltcup. Der deutsche Einer-Meister aus Frankfurt/Main kehrte nach mehrmonatiger Wettkampfpause in die Weltspitze zurück. In einem packenden Endlauf musste er sich nur Weltmeister Ondrej Synek (Tschechien) geschlagen geben, kam aber vor dem Schweden Lassi Karonen ins Ziel.

Damit untermauerte der zwischenzeitlich in den Doppelvierer umgestiegene Hacker seinen Anspruch auf den deutschen Skiff-Rollsitz bei den Olympischen Spielen 2012 in London. „Ich habe den Abstand zum weltbesten Einer-Fahrer weiter verkürzt, mich ganz oben etabliert und bin auf dem richtigen Weg“, sagte er der Nachrichtenagentur dpa.

Auch in den anderen Bootsklassen scheint es für den DRV aufwärts zu gehen. Erfolge im Achter, Doppelzweier, leichten Doppelzweier und Doppelvierer der Männer sowie weitere fünf Podestplätze in den 14 olympischen Klassen sorgen für neuen Rückenwind auf dem Weg nach London. „Das Gesamtbild stimmt mich positiv. Die Mannschaft hat überzeugt, das ist wichtig für Olympia “, kommentierte DRV-Cheftrainer Hartmut Buschbacher.

Obwohl die Luft in der Weltspitze ein Jahr vor den olympischen Spielen traditionell dünner wird, konnte der Deutschland-Achter seine Vormachtstellung behaupten. Wie schon im Vorlauf gelang dem auf zwei Positionen neu formierten Weltmeister im Finale ein souveräner Start-Ziel-Sieg. In einem starken Finish wehrte er den Angriff der Briten ab und retteten den Vorsprung von einer halben Bootslänge ins Ziel. „Auch wenn wir heute nicht so stark gewesen wären, hätten wir gewonnen“, urteilte Holtmeyer, „das gibt Sicherheit.“

Gleich zwei deutsche Teams legten nach dem Finale im Doppelzweier am Siegersteg an. Hinter dem erfolgreichen Duo Stephan Krüger/Eric Knittel (Rostock/Berlin) kamen Mathias Rocher (Magdeburg) und Hans Gruhne (Potsdam) als Dritte ins Ziel. Für die größte Überraschung sorgte jedoch Annekatrin Thiele - auch ohne Sieg. Erst kurz vor dem Ziel wurde die Einer-Ruderin aus Leipzig von der mehrfachen Weltmeisterin Ekaterina Karsten (Weißrussland) noch abgefangen, konnte sich aber über den unerwarteten zweiten Rang freuen.

Doch die Deutschen tun gut daran, den formidablen Start in die internationale Regatta-Saison nicht überzubewerten. Schließlich reisen starke Überseenationen wie Australien, Neuseeland, Kanada und die USA erst zu den Weltcups in Hamburg (17. bis 19. Juni) und Luzern (8. bis 10. Juli) an. Dort werden die Favoriten für die WM vom 28. August bis 4. September in Bled (Slowenien) gekürt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort