Achter bleibt auf Kurs - Starkes Hacker-Comeback

München (dpa) · Die beeindruckende Siegesserie des Deutschland-Achter hält auch beim Start in das vorolympische Jahr an. Das seit der historischen Schlappe von Peking 2008 auf der klassischen 2000-Meter-Distanz ungeschlagene Paradeboot des Deutschen Ruderverbandes (DRV) gewann den Weltcup-Vorlauf.

Auf der Regattastrecke in München-Oberschleißheim verwiesen die Weltmeister den Konkurrenten aus Großbritannien wie schon bei der WM vor sieben Monaten mit einer halben Bootslänge Vorsprung auf Rang zwei. Damit zog die Crew um Schlagmann Kristof Wilke (Radolfzell) auf direktem Weg in das Finale ein.

In ähnlich beachtlicher Frühform wie der Achter präsentierte sich Marcel Hacker. Nach mehrmonatiger „Baby-Pause“ im vorigen Jahr setzte der deutsche Skiff-Meister im Kreis der Weltelite als Vorlauf-Schnellster ein Ausrufezeichen. Beim zeitversetzten Start der Konkurrenten verwies Hacker Olympiasieger Olaf Tufte aus Norwegen mit einem beachtlichen Vorsprung von neun Sekunden auf Rang zwei. Selbst der in einem anderen Lauf gestartete Weltmeister Ondrej Synek (Tschechien) benötigte zwei Sekunden mehr.

„Damit habe ich mich eindrucksvoll zurückgemeldet. Das macht den Kopf frei“, kommentierte Hacker. Nach einem Intermezzo im Doppelvierer, mit dem er bei der WM 2009 in Posen Bronze gewonnen hatte, nimmt der stärkste deutsche Skuller nun olympisches Edelmetall im Einer ins Visier. Anders als bei den vergangenen Anläufen in Athen und Peking verspürt Hacker kaum Druck: „Es gibt einen großen Unterschied. Ich muss nicht mehr, ich darf. Deshalb bin ich viel entspannter“, sagte er der Nachrichtenagentur dpa.

Nicht nur im Einer fiel der Start in den ersten Weltcup der Saison verheißungsvoll aus. Weitere DRV-Vorlaufsiege gab es im Männer-Doppelzweier, leichten Doppelzweier und im leichten Vierer ohne Steuermann. Annekatrin Thiele aus Leipzig qualifizierte sich als Zweite für das Einer-Halbfinale. Die restlichen deutschen Teams hielten sich in den Hoffnungsläufen schadlos. Damit ist der DRV noch mit allen elf in den 14 olympischen Klassen gestarteten Booten im Rennen.

Für kontroverse Diskussionen sorgte ein Experiment des Weltverbandes FISA. Aus Sorge um unfaire Bedingungen auf der windanfälligen Olympia-Strecke von Eton wurden die Weltcup-Vorläufe in diversen Bootsklassen zeitversetzt auf einer Bahn durchgeführt. Deshalb wurde die Sieger in einer Art Einzelzeitfahren ermittelt. „Das war ein Test für den Worst Case. Besser man probiert es hier als erst in London aus“, befand Hacker.

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