Als Nummer 1 zur WM: „Nobody“ Di Carli

Shanghai (dpa) · Ganz aus dem Nichts kam Marco Di Carli nicht nach oben: Bereits 2007 schwamm er ein Jahr vor Olympia an die deutsche Spitze. Danach genoss der Mann, der sich selbst eine „große Fresse“ bescheinigt, mehr das Privatleben, Training „plätscherte nebenher“.

Ein Jahr vor den nächsten Spielen ist der Frankfurter über 100 Meter Freistil wieder als die Nummer 1 zurück - und das vor der WM sogar weltweit. „Dafür kann man sich nichts kaufen“, sagte der 26-Jährige, der nach Jahren im Schatten in Shanghai für Glanzlichter sorgen will.

Von den Fehlern von einst hat Di Carli gelernt. „Ich habe alles dem Sport untergeordnet und dann läuft der Laden“, sagte der Finalist von Athen 2004. Ein Weckruf war damals ein Handbruch, der ihn zu einer langen Trainingspause zwang. „Ich hab' mich im Spiegel gesehen und konnte eigentlich nur noch brechen, so erbärmlich war das.“

Unter dem Motto „Letzter Angriff Alles oder Nichts“ startete Di Carli seine Rückkehr, und selbst früherer Ärger mit Bundestrainer Dirk Lange kann ihn nicht mehr bremsen. „Der Stress ist fünf Jahre her, da würde jede Frau einen Streit vergessen haben“, sagte Di Carli, der für Lange der schnellste im Finish ist: „Die letzten 30 Meter kann ihn kaum einer in der Welt halten. Die Frage ist, kann er auf den ersten 70 Metern mitschwimmen.“ Das will Di Carli beweisen.

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