Argentinien-Spiel spaltet deutschen Volleyball

Berlin (dpa) · Die deutschen Volleyballer haben vorgelegt und Argentinien zweimal mit 3:1 in der Weltliga geschlagen: Nun schaut die DVV-Auswahl gebannt nach Kapstadt und nimmt für einen deutschen Sieg im WM-Viertelfinale sogar einen Zwist mit ihrem argentinischen Bundestrainer Raul Lozano in Kauf.

„Auf spanisch sagt man: Das dritte Spiel ist das entscheidende - und das gewinnen wir“, sagte Lozano, der natürlich seinen Landsleuten um Lionel Messi den Halbfinal-Einzug wünscht. „Die Mutter und das Trikot tauscht man nicht“, fügte Lozano schelmisch hinzu. Schon das Anhören der Nationalhymne seines Heimatlandes war Lozano in der Max-Schmeling-Halle nicht leicht gefallen. „Die kurze Fassung hat mich vor dem Mitsingen bewahrt“, meinte er.

Während Lozano die Partie mit seinem Assistenten in Ruhe in der Wahl-Heimat Heidelberg anschauen will, wird die Fraktion der Ex- Berliner in der Volleyball-Auswahl wohl zur Fanmeile pilgern. Die Mannschaft hat am Wochenende nach dem Weltliga-Dauerstress erstmals frei, ehe am kommenden Donnerstag und Freitag die abschließenden schweren Spiele bei Europameister Polen anstehen.

Nur zwei klare Siege in Kattowitz würden der deutschen Auswahl die Chance auf den Endrunden-Einzug in Argentinien belassen. Zuvor empfangen die ebenfalls noch hoffenden Polen an diesem Wochenende Kuba zu zwei Spitzenspielen, bei denen 13 000 Fans in Lodz erwartet werden. Dann wird das DVV-Team die zwischenzeitlich eroberte Tabellenführung wieder verlieren.

Auf Rechenspiele wollte sich der in Russland spielende Jochen Schöps nicht einlassen. „Es ist sinnlos, groß darüber nachzudenken. Wichtiger ist, die Spiele als Vorbereitung auf die WM zu nutzen.“ Dafür kommt die Reise nach Polen gerade recht. „Volleyball ist ein Riesensport in Polen mit richtig krasser Stimmung“, sagte Schöps. Anders als gegen Argentinien dürfen sich die Deutschen dann keine Konzentrationslöcher leisten. Kapitän Björn Andrae war dennoch zufrieden: „Wir haben gezeigt, dass wir als Team komplett sind und jeder für den anderen einspringen kann.“ Bundestrainer Lozano fügte hinzu: „Die Mannschaft, die in Polen gewinnen will, muss sehr gut spielen. Das wird unser Ziel sein.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort