Biedermann: „Wieder Schmerzen beim Schwimmen“

Budapest (dpa) · Fragen an Doppel-Weltmeister Paul Biedermann vor Beginn der Schwimm-EM in Budapest an diesem Montag:

Der erste von sechs Wettbewerben steht für Sie mit den 400 Metern Freistil an. Bei den deutschen Meisterschaften vor einem Monat waren Sie unzufrieden mit Ihrer Zeit. Was ist in Budapest drin?

Biedermann: „Es ist ein bisschen meine Nebenstrecke. Ich muss schauen, wie der Vorlauf ist. Wenn ich ins Finale komme, schwimme ich auch, sonst würden mir mein Trainer und der DSV den Kopf abreißen. Die einzige Option, etwas auszulassen, sind die 100 Meter, da muss ich sehen, wie fit ich mich nach den ersten Tagen fühle.“

Bei den US-Meisterschaften hat Ihnen Michael Phelps die Weltjahresbestzeit über 20O Meter entrissen. Ist Ihnen der EM-Titel wichtiger oder auch im Fernduell gegen Phelps ein Zeichen zu setzen?

Biedermann: „Natürlich bin ich heiß auf die 200 Meter, ich habe gut trainiert und die Testzeiten haben für sich gesprochen. Priorität hat für mich der Titel, aber ich möchte einen schönen Gruß nach Amerika schicken. Nach der EM möchte ich auch wieder die Weltjahresbestzeit halten.“

Der europäische Jahresbeste über 400 Meter, der 18-jährige Franzose Yannick Agnel, ist ihr schärfster Konkurrent. Er soll aber über 200 Meter nicht starten, da er die interne Quali verpasst hat....

Biedermann: „Ich denke schon, dass er schwimmen wird. Im Hintergrund wird doch unheimlich viel gemauschelt. Aber es gibt auch andere Leute. Von Danila Izotow, dem WM-Dritten, spricht beispielsweise keiner. Es werden mir zu Viele außer Acht gelassen.“

Nach dem Verbot der High-Tech-Anzüge sind bei den Männern neue Weltrekorde Utopie. Was kann das Schwimmen nun attraktiv machen?

Biedermann: „Die Duelle Mann gegen Mann stehen wieder im Mittelpunkt. Die Weltspitze ist näher zusammengerückt. Mit den 'Jammers' habe ich wieder Schmerzen beim Schwimmen. Ich plädiere für einen Mittelweg - Anzüge aus Textil. Ich bin es leid, dass die Sportler darunter leiden, dass der Weltverband jedes Jahr etwas anderes macht.“

Ihre Freundin Britta Steffen ist auch in Budapest. Wie kann Sie helfen?

Biedermann: „Ich werde sie vielleicht ein- bis zweimal nach den Rennen sehen. Klar kann sie mir helfen mit ihrer Erfahrung. Ich freue mich auch, dass diesmal meine ganze Familie dabei ist, auch meine Schwester. Das war mein Weihnachtsgeschenk an alle. Es ist fast schon Tradition, dass ich sie zum Großereignis einlade.“)

Aufgezeichnet von Marc Zeilhofer, dpa

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