Bischof für EM gerüstet: „Will gutes Judo zeigen“

Istanbul (dpa) · Turbulent war die Vorbereitung auf den ersten Saisonhöhepunkt im vorolympischen Jahr, doch nach seinen langwierigen Verletzungsproblemen sieht sich Judo-Olympiasieger Ole Bischof für die EM gerüstet.

„Ich bin gut vorbereitet. Ich will in Istanbul gutes Judo zeigen“, versprach der 31 Jahre alte Ausnahmeathlet am Mittwoch vor seiner Abreise zu den kontinentalen Titelkämpfen. Neben Bischof gilt im Aufgebot des Deutschen Judo-Bundes (DJB) für die am Donnerstag beginnenden kontinentalen Titelkämpfe am Bosporus auch Schwergewichtler Andreas Tölzer als Anwärter auf Edelmetall.

In der Vorbereitung auf die anstehenden Höhepunkte EM und WM wurde Judo für Bischof und Co. im März erst einmal zur Nebensache. Im Trainingslager in Japan erlebten die deutschen Athleten das verheerende Erdbeben - und brachen ihren Aufenthalt im Judo-Mutterland ab. „Das hat uns alle mitgenommen. Ich bin ja jedes Jahr in Japan“, erinnert sich Olympiasieger Bischof an die schweren Tage. „Neben aller Trauer über diese Tragödie hat die Katastrophe natürlich auch unsere Vorbereitung durcheinandergewirbelt.“

Doch nun gilt alle Aufmerksamkeit wieder dem Judo-Sport. „Ich bin so gerne auf der Matte“, betont der Peking-Olympiasieger, dessen großes Ziel nach der Überwindung seiner Schulterprobleme die Qualifikation für die Spiele 2012 in London ist. Erst einmal muss er sich in der internen Konkurrenz aber gegen den immer stärker werdenden Berliner Sven Maresch durchsetzen. „Ich bin Konkurrenz gewohnt. Das gehört zum Leistungssport“, meint Bischof und bleibt gelassen. „Der Druck ist immer nur so groß, wie man ihn sich selber macht.“

In Istanbul gehen Bischof und Maresch in ihrer Gewichtsklasse bis 81 Kilogramm gemeinsam an den Start, auch in anderen Gewichtsklassen nutzt der DJB die Gelegenheit, wieder mit zwei Athleten an den Start gehen zu können. „Wir wollen auch Medaillen holen und hoffen, dass sich unsere Kämpfer im europäischen Maßstab gut in Szene setzen“, sagt DJB-Vizepräsident Lutz Pitsch.

Nach längeren Zwangspausen kehren bei der EM Romy Tarangul und Claudia Malzahn auf die Judo-Matte zurück. Dennoch ist Frauen-Bundestrainer Michael Bazynski zurückhaltend: „Unsere Leistungsträgerinnen sind zum Teil nicht dabei oder erst wieder im Aufbau. Wir hoffen dennoch auf Medaillen, auch wenn es schwer wird.“

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