Bischof setzt auf Heimspiel: „Judo nicht verlernt“

Düsseldorf (dpa) · Der Saisoneinstand war durchwachsen, nach seinen ersten Auftritten im noch jungen WM-Jahr will Judo-Olympiasieger Ole Bischof beim Heim-Auftritt in Düsseldorf aber endlich richtig angreifen.

„Ich möchte möglichst viele Gegner auf den Rücken werfen und so weit kommen wie möglich. Ich habe Judo ja nicht verlernt“, sagte der 31-Jährige vor dem hochkarätig besetzten Grand Prix am Wochenende in der Düsseldorfer Philipshalle. „Ich freue mich natürlich. Das ist das größte Turnier in Deutschland. Und da will man möglichst gut abschneiden.“

Das Fernziel heißt natürlich London 2012, doch auch der Peking-Olympiasieger muss sich für seine wohl letzten Sommerspiele erst einmal qualifizieren. Punktesammeln ist angesagt - auch in Düsseldorf: „Das Feld ist so stark wie bei einer WM. Die Konkurrenz ist groß. Jetzt heißt es dranbleiben“, sagt Bischof. 2010 bremste den Vorzeige-Athleten eine langwierige Schulterverletzung, und auch zwei Monate vor dem ersten Saisonhöhepunkt EM ist der 31-Jährige noch nicht wieder ganz hergestellt. „Es ist noch nicht so, wie ich mir das vorstelle. Aber ich weiß, dass ich das Potenzial habe.“

Dass gerade einem Olympiasieger nichts geschenkt wird, musste Bischof bei seinen ersten beiden Kämpfen im vorolympischen Jahr erleben. Beim Masters in Aserbaidschan vor einem Monat scheiterte der Wahl-Kölner unglücklich bereits in seinem ersten Kampf. Vor zwei Wochen beim Grand Slam in Paris kam im zweiten Kampf das Aus gegen den Berliner Sven Maresch. „Sven ist in den letzten Monaten in die Weltspitze vorgedrungen“, erklärt Männer-Bundestrainer Detlef Ultsch, der sich über die interne Konkurrenz in der Klasse bis 81 Kilogramm freut. „Ich bin froh, dass wir zwei so hervorragende Sportler haben.“

Voller Zuversicht kann auch Schwergewichtler Andreas Tölzer den Heimauftritt in Düsseldorf angehen. „Andreas hat eine sensationelle Entwicklung durchgemacht“, schwärmt Bundestrainer Ultsch über den WM-Zweiten. „Er ist in der absoluten Weltspitze angekommen.“ Bei den deutschen Frauen ruhen die Hoffnungen nach der Absage der verletzten Romy Tarangul einmal mehr auf Routinier Heide Wollert.

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