Boll auf Rekordkurs: Ohne Satzverlust ins Halbfinale

Bamberg (dpa) · Nur noch zwei Siege trennen Timo Boll von einem historischen Tischtennis-Rekord. Auf dem Weg zu seinem zehnten Titel bei deutschen Meisterschaften nahm der 31-Jährige in Bamberg die ersten drei Hürden leicht und locker und profitierte von zahlreichen Favoriten-Ausfällen.

Ohne Satzverlust qualifizierte sich der WM-Dritte für das Halbfinale gegen den bayerischen Lokalmatador Alexander Flemming (Hilpoltstein). Den zweiten Finalisten ermitteln am Sonntag Steffen Mengel (Frickenhausen) und Zoltan Fejer-Konnerth (Grenzau). Boll kann mit einem Endspielsieg die neunmaligen Champions Conny Freundorfer und Eberhard Schöler überholen und alleiniger Rekordmeister des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) werden.

„Das wird kein Spaziergang“, hatte Boll vor dem ersten Aufschlag erklärt. Die fast dreiwöchige Pause - zuletzt absolvierte der Düsseldorfer am 10. Februar ein Pflichtspiel - merkte man ihm in den Partien gegen die Außenseiter Lars Beismann (Bolzum), Jörg Schlichter (Weinheim) und Lars Hielscher (Herne) aber nicht an. „Ich bin gut ins Turnier reingekommen“, erklärte der Linkshänder. Der Europameister gab sich keine Blöße und hatte noch Zeit für eine Autogrammstunde.

Die anderen Mitfavoriten scheiterten vorzeitig. Der Olympia-Dritte Dimitrij Ovtcharov (Orenburg/Russland) sagte wegen einer Leistenzerrung ab, Titelverteidiger Bastian Steger (Saarbrücken) gab wegen einer Oberschenkelverletzung im ersten Einzel auf. „Aus der Zerrung sollte kein Muskelfaserriss werden. Es tut mir leid für die Zuschauer“, sagte Steger. Die mehrfachen Team-Europameister Christian Süß und Patrick Baum aus Düsseldorf flogen bereits im Achtelfinale raus - damit scheint der Weg für Boll frei zu sein.

Favoritenstürze gab es auch im Damen-Einzel. Zhenqi Barthel (Bingen) und Kristin Silbereisen (Kroppach) sowie Kathrin Mühlbach (Leipzig) und Xiaona Shan (Kroppach) qualifizierten sich vor 2700 Zuschauern für das Halbfinale. Vor allem der 4:1-Sieg von Mühlbach gegen die hoch eingeschätzte Petrissa Solja (Linz/Österreich) überraschte.

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