Boll und Ovtcharov auf Kurs Halbfinale - EM-Rekord

Danzig (dpa) · Deutschlands Tischtennis-Asse Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov steuern bei der EM in Danzig unaufhaltsam einem direkten Duell entgegen.

Nur noch jeweils ein Sieg im Viertelfinale trennt die beiden Team-Europameister und Freunde von dem internen Kräftemessen am Sonntag im Halbfinale - wie zuletzt bei der WM im Mai in Rotterdam, als der spätere WM-Dritte Boll die Nase vorn hatte.

Der deutsche Meister Bastian Steger und der EM-Zweite Patrick Baum könnten zudem das zweite Halbfinale bestreiten. Erstmals in der EM-Historie seit 1958 erreichten vier deutsche Herren die Runde der besten Acht. Dort kämpfen auch die nationale Meisterin Zhenqi Barthel (Bingen) und Irene Ivancan (Berlin) um eine Medaille im Damen-Einzel.

„An ein Halbfinale gegen Timo denke ich noch lange nicht. Zuerst geht es um die Medaille“, sagte Ovtcharov. Die Nummer 13 der Weltrangliste trumpfte bei seinen Siegen gegen Jens Lundqvist (Schweden/4:0) und Robert Gardos (Österreich/4:0) groß auf. Auch gegen seinen nächsten Gegner Bojan Tokic aus Slowenien ist „Dima“ favorisiert.

Auch bei Boll zeigte die Formkurve vor dem Schlagabtausch im Viertelfinale gegen Frankreichs Hoffnungsträger Adrien Mattenet nach oben. Der starke Portugiese Joao Monteiro und der Österreicher Daniel Habesohn waren in ihren Partien gegen den Rekord-Europameister chancenlos.

„Er hat das Spiel seines Lebens gemacht und trotzdem nur einen Satz gewonnen“, scherzte der gut aufgelegte Boll nach dem Match gegen Monteiro. Der Iberer hatte zuvor im Übermut einen Sieg gegen den Titelverteidiger und Top-Favoriten angekündigt. „Er hat verdammt gut gespielt, aber ich spiele auch ganz gut“, urteilte Boll über seine derzeitige Verfassung.

Das traf auch für Barthel sowie Ivancan zu. Beide Damen qualifizierten sich mit starken Leistungen für das Viertelfinale und kämpfen an diesem Samstag gegen Li Quian aus Polen sowie Krisztina Toth aus Ungarn in der Ergo-Arena um eine Medaille. Zuletzt standen 2003 bei der EM in Italien zwei deutsche Damen in der Runde der besten Acht.

Ex-Europameisterin Jiaduo Wu (Kroppach) und Kristin Silbereisen (Kroppach) blieben dagegen im Achtelfinale hängen. Wu verlor knapp mit 3:4 gegen Elizabeta Samara aus Rumänien, Silbereisen unterlag 1:4 gegen Li Jiao aus den Niederlanden. Zuvor waren Silbereisen/Barthel und Wu/Ivancan im Viertelfinale des Doppels jeweils klar gescheitert. „Es waren zwei Medaillenspiele, in denen wir nie die Chance auf eine Medaille hatten“, sagte Damen-Bundestrainer Jörg Bitzigeio.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort