Brink will mehr: „Alles für Olympia-Medaille“

Rom (dpa) · Erst schloss Rekordmann Julius Brink im WM-Sand von Rom Partner Jonas Reckermann in die Arme, dann blickte er voller Erfolgshunger auf das Großziel Olympia 2012.

„Ganz ehrlich: Ich fahre nicht nach London und sage, wenn wir eine Medaille holen, dann ist das eine Überraschung“, richtete der bei Weltmeisterschaften erfolgreichste europäische Beach-Volleyballer nach seinem erneuten Bronze-Gewinn eine Kampfansage an die Konkurrenz. „Wir sind Sportler und geben alles, um eine Medaille bei den Olympischen Spielen zu holen“, betonte der 28 Jahre alte Abwehrspezialist.

Ihren WM-Titel von 2009 mussten Brink/Reckermann am römischen „Hauptstadt-Strand“ an die übermächtigen Brasilianer Emanuel Rego/Alison Cerutti abtreten. Doch mit der zweiten Medaille beim zweiten gemeinsamen WM-Auftritt unterstrich das deutsche Top-Duo eindrucksvoll seine Zugehörigkeit zur absoluten Weltspitze. „So spontan fühlt es sich nicht wesentlich anders an als Gold vor zwei Jahren“, sagte Reckermann mit Blick auf Bronze.

Erst im dritten Jahr spielen der wieselflinke Abwehrmann Brink und sein langer Blocker zusammen - und mischen die von Brasilianern und US-Teams beherrschte Szene mächtig auf. Als erstes europäisches Duo wurden sie 2009 Weltmeister. Mit Bronze in Rom hat Brink, der bereits 2005 mit seinem damaligen Partner Kjell Schneider WM-Dritter geworden war, nun dreimal Edelmetall bei Weltmeisterschaften gewonnen - als erster „Nicht-Brasilianer“, wie die Homepage des Erfolgsduos stolz vermeldete.

Doch bei Olympia haben Brink wie Reckermann noch etwas gut zu machen. Für den zwei Meter großen Blockspieler reichte es 2004 an der Seite von Markus Dieckmann nur zu Platz neun. Richtig heftig erwischte es Brink 2008 in Peking: Mit Christoph Dieckmann kam schon in der Vorrunde das Aus - nur Platz 19! Doch 2012 soll alles anders werden: So liebäugelt auch Präsident Werner von Moltke vom Deutschen Volleyball-Verband (DVV) mit „ein, zwei Medaillen“ im Beach-Bereich.

Dabei baut der ansonsten nicht gerade erfolgsverwöhnte DVV natürlich auf Brink/Reckermann. „Der DVV ist sehr froh, ein solches Ausnahme-Duo zu haben“, zollte Verbandschef von Moltke dem Top-Paar Respekt. Hallen-Nationalspieler Ferdinand Tille blickte angesichts der wenig berauschenden eigenen Aussichten in der Weltliga fast schon neidisch auf das Strand-Duo: „Von diesem Sieger-Gen könnten wir auch etwas gebrauchen.“

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