Brownlee gewinnt Triathlon in Madrid - Frodeno 6.

Madrid (dpa) · Die deutschen Triathlon-Asse haben in Madrid den zweiten Saisonsieg in der World Championship Series verpasst.

Beim Erfolg des englischen Weltmeisters und Titelverteidigers Alistair Brownlee (1:52:41 Stunden) kam Steffen Justus aus Jena mit 59 Sekunden Rückstand auf den fünften Platz. Olympiasieger Jan Frodeno (1:54:00/Saarbrücken) landete nach seinem Sieg vor vier Wochen in Seoul über die olympische Distanz von 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen auf Rang 6.

„Wir sind hochzufrieden mit den Top-Ten-Ergebnissen“, meinte Sportdirektor Wolfgang Thiel von der Deutschen Triathlon Union (DTU). „Pech für Jan Frodeno, dass er den Ausreißversuch der Spitzengruppe zu spät erkannte und im falschen Moment nicht dabei war.“ Frodeno hatte sich schnell gefasst und konnte fast schon wieder scherzen. „Ganz ehrlich, das Pech habe ich meiner Kurzsichtigkeit zu verdanken. Das ist dumm gelaufen, weil ich erst drei Kilometer vor dem Ende bemerkte, dass sich da vorn etwas getan hatte. Mal sehen, was beim nächsten Start in Hamburg am 18. Juli noch drin ist.“

Sebastian Rank (Saarbrücken) als 11. sowie Christian Prochnow (15.) rundeten das gute deutsche Gesamtergebnis ab. 2007-Weltmeister Daniel Unger (Saulgau) fiel dagegen auf den 37. Rang unter 54 Startern zurück. Der Routinier hatte frühzeitig den Anschluss an die Spitzengruppe verloren und konnte im Laufen die Lücke nicht mehr schließen. Temperaturen von über 30 Grad im Casa de Campo Park der spanischen Hauptstadt verlangten den Athleten alles ab.

Vor allem Steffen Justus bestätigte nach seinem vierten Rang zuvor in Seoul seine Topform. Gegen den enorm laufstarken Brownlee, der im Schlussspurt den Australier Courtney Atkinson um zehn Sekunden abhängte, fehlte dem Potsdamer jedoch die Kraft. „Ich bin volle Rotze auf dem Rad gefahren und total zufrieden, Löcher wieder zugefahren zu haben. Das konnte ich dann bis ins Ziel durchretten.“

Brownlee und Atkinson, der schon in Seoul Zweiter hinter Frodeno war, eröffneten gemeinsam das Finale im 10-Kilometer-Rennen und hatten sich schnell von den Verfolgern abgesetzt. Der Schweizer Sven Riederer (1:53:08) und Ex-Weltmeister Javier Gomez (Spanien/1:53:18) konnten noch folgen und zogen Justus und Frodeno im Sog mit. Frodeno bewies nach missglücktem Saisonauftakt in Sydney Konstanz und hat wie Justus die WM-Chancen gewahrt.

Bei den Frauen feierte Nicola Spirig ihren ersten Saisonsieg. Die Schweizerin setzte sich im Finish nach 2:06:01 Stunden vor der Französin Emmie Charayron und Helen Jenkins (England) durch. Anja Dittmer (Neubrandenburg) wurde als beste Deutsche Siebte (2:07:38); Kathrin Müller (Witten/2:09:24) wurde 18, Ricarda Lisk (Waiblingen/2:10:30) 24. „Das war heute alles ziemlich am Anschlag. Ich habe alles gegeben und bin mit meiner Platzierung zufrieden“, sagte Anja Dittmer völlig ausgepumpt im Ziel.

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