Brutaler EM-Zeitplan - Boll gibt zwei Sätze ab

Danzig (dpa) · Schlechter Schlaf und kurze Erholungszeiten haben Timo Boll nicht aus der Bahn geworfen. Einen Tag nach EM-Gold mit dem Team qualifizierte sich der Tischtennis-Star mit zwei Siegen für die dritte Runde im Einzel-Wettbewerb.

„Brutaler Zeitplan“, urteilte der Rekord-Europameister, der in Danzig auf dem Weg zu seinem 15. EM-Titel gegen die Außenseiter Marios Yiangou (Zypern/4:0) und Pawel Platonow (Weißrussland/4:2) zwei Sätze abgab und nicht immer souverän wirkte.

„Bei extrem hoher Müdigkeit schläft man meist nicht so gut. Es ist schwer, die Konzentration hoch zu halten“, sagte der WM-Dritte. Einige Probleme hatte auch Dimitrij Ovtcharov beim 4:2 gegen Roco Tosic (Kroatien). Im vierten Satz wurde Dima von Mannschaftsarzt Antonius Kass behandelt. „Es hat etwas an der Leiste gezwickt. Da habe ich eine Verletzungspause genommen. Für die erste Runde hatte ich einen schweren Gegner“, erklärte die Nummer 13 der Weltrangliste. Er steht ebenfalls in der dritten Runde.

Im Herren-Doppel blieb der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) erstmals seit 2003 ohne Edelmetall. Die viermaligen Sieger Timo Boll/Christian Süß waren nicht am Start, die Mitfavoriten Patrick Baum/Bastian Steger (Düsseldorf/Saarbrücken) flogen nach einer schwachen Vorstellung in Runde eins raus. „Sie waren zwar an Position zwei gesetzt, aber so dramatisch ist das nicht“, kommentierte Bundestrainer Jörg Roßkopf ziemlich milde die 0:3-Pleite gegen Petr Korbel/Dmitrij Prokopcov aus Tschechien.

Die DTTB-Damen feierten nur Siege. Das Quartett Kristin Silbereisen, Jiaduo Wu (Kroppach), Irene Ivancan (Berlin) und Zheneqi Barthel (Bingen) wirkte nach einem Ruhetag frisch und erreichte geschlossen die dritten Runden im Einzel und Doppel.

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