CAS begründet Entscheidung gegen Cielo-Sperre

Lausanne (dpa) · Rund eine Woche nach der Entscheidung gegen eine Sperre des unter Dopingverdacht stehenden brasilianischen Schwimm-Weltmeisters Cesar Cielo hat der Internationale Sportgerichtshof CAS eine Begründung hinterhergeschickt.

Die Koffein-Kapseln, in denen das verbotene Maskierungsmittel Furosemid gefunden worden war, seien wahrscheinlich bei der Herstellung verunreinigt worden, teilte der CAS am Freitag mit. Die zuständige Apotheke habe zugegeben, am selben Tag ein Herzmittel zubereitet zu haben, das Furosemid enthielt.

Eigentlich bestünden die Kapseln aber aus reinem Koffein. Sie seien dem Weltmeister über 50 Meter Schmetterling bereits Ende 2009 von einem Arzt verschrieben worden und würden seitdem immer von derselben Apotheke hergestellt. Das Furosemid wurde in einer Kapsel entdeckt, die sich noch in der Verpackung befand. Im Urin des 24-jährigen Olympiasiegers wurden laut CAS keine Spuren des Mittels gefunden. Deshalb könne ausgeschlossen werden, dass das Furosemid benutzt wurde, um andere verbotene Präparate zu verdecken. Damit akzeptierte das Gericht die Erklärung Cielos, nach der das Mittel von verunreinigten Nahrungsergänzungsmitteln stammt.

Vergangene Woche hatte der CAS die Verwarnung des brasilianischen Verbands bestätigt, einen Start bei den Schwimm-Weltmeisterschaften in Shanghai aber zugelassen. Viele Sportler reagierten darauf mit Unverständnis. Der Weltschwimmverband FINA hatte eine dreimonatige Sperre für Cielo gefordert, der am Montag in Shanghai WM-Gold holte. Auch Cielos Schwimmkollegen Nicholas dos Santos und Henrique Barbosa wurden verwarnt, Vinicius Waked als Wiederholungstäter jedoch für ein Jahr gesperrt. Alle drei waren allerdings nicht für eine WM-Teilnahme vorgesehen.

Fünf Jahre vor den Olympischen Spielen 2016 in Rio sind Dopingfälle in Brasiliens Schwimmsport keine Ausnahmeerscheinung. Der Furosemid-Nachweis hat bei anderen Verbänden fast immer zu Sperren geführt, möglich sind bis zu zwei Jahre.

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