Cesar Cielos Tränen: WM-Sieg mit Beigeschmack

Shanghai (dpa) · Cesar Cielo Filho ist ein Mann voller Emotionen. Seine Tränen nach dem Olympiasieg 2008 und dem WM-Titel 2009 begeisterten die Fans, nun hinterließen die Gefühlsausbrüche des Brasilianers einen faden Beigeschmack.

Mit Beifall, aber auch Pfiffen wurde Cielos Sieg über 50 Meter Schmetterling begleitet. Kurz nur zeigte der 23-Jährige auf der Schwimmleine sitzend eine Triumphpose. Dann kamen die Tränen nicht wie gewohnt erst bei der Siegerehrung, sondern schon im Becken.

„Die Goldmedaille hat ein anderes Gefühl als die anderen“, sagte Cielo und sprach von einer „harten Zeit“. Bereits in den Tagen zuvor wich er keiner Frage nach seiner positiven A-Probe und dem Freispruch aus, beteuerte wortreich seine Unschuld. „Ein Leben ohne Schwimmen kann ich mir nicht vorstellen“, sagte der dreimalige Weltmeister und mochte über Unmut über seinen Sieg nicht reden.

Seine Konkurrenten distanzierten sich teilweise, sind aber auch ein wenig ratlos. „Er hat hier eine Schau gemacht“, sagte Steffen Deibler und berichtete vom Zusammentreffen der WM-Finalisten kurz vor dem Rennen: „Einige sprechen normal mit ihm, ich hab keinen Kontakt gesucht.“ Bundestrainer Dirk Lange forderte von seinem Team auch in dieser Sache Professionalität: „Für die Sportler ist das abgehakt, er ist ein Gegner wie andere auch.“

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