Chinesenschreck Ovtcharov: Brutale Rückhand

Magdeburg (dpa) · Timo Boll allein gegen China - das war einmal. In Dimitrij Ovtcharov besitzt der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) einen zweiten Chinesenschreck. Der 23-jährige Rechtshänder bezwang beim World-Team-Cup in Magdeburg erstmals den Weltranglisten-Zweiten Wang Hao.

„Man muss gegen die Chinesen dran bleiben und immer an seine Chance glauben“, sagte Ovtcharov zu seinem Bravourstück. Mit seiner aggressiven Spielweise und einer fast schon brutalen Rückhand scheuchte die Nummer zwölf der Weltrangliste den Weltmeister von 2009 durch die Box. „Die Zuschauer haben meine riskanten Bälle honoriert“, berichtete „Dima“. Sein mutiger Auftritt zahlte sich nur bedingt aus. Der Profi vom russischen Club Orenburg gewann zwar in vier Sätzen, das deutsche Europameister-Team verlor aber ohne den verletzten WM-Dritten Boll im Halbfinale mit 1:3.

Ovtcharov ist viel unterwegs. Er pendelt zwischen Orenburg, dem DTTB-Zentrum in Düsseldorf und seinem zu Hause in Tündern bei Hameln. „Der Terminkalender ist überfüllt“, sagte der Mann, der im Vorjahr unter Doping-Verdacht stand. Er jammert aber nicht, sondern spielt. Seit der WM im Mai ist er gut drauf. Ein gesunder Boll und ein selbstbewusster Ovtcharov können die Chinesen bei der Team-WM 2012 in Dortmund und bei Olympia durchaus in Bedrängnis bringen.

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