Chusovitina komplettiert Turn-Riege bei EM

Ulm (dpa) · Oksana Chusovitina hat sich in letzter Sekunde für das deutsche Team bei der Turn-EM in Brüssel qualifiziert. Beim Dreiländerkampf gegen Rumänien und Großbritannien in Ulm gelang der Olympia-Zweiten ein überzeugender Start in die Saison.

Nun steuert sie bereits ihre sechsten Olympischen Spiele an. Seit dem Gewinn der Silbermedaille bei der WM im Oktober 2011 in Tokio hatte die Wahl-Kölnerin wegen einer Bauchmuskelverletzung keine Wettkämpfe bestritten.

„Sie hat ihre Aufgabe gut erfüllt. Beim Sprung fehlt ihr noch eine halbe Drehung, am Balken hat sie eine sehr schöne Übung geturnt“, meinte Cheftrainerin Ulla Koch erleichtert, nachdem die 36-jährige Chusovitina mit fehlerfreien Übungen auf 14,45 Punkte beim Sprung und 13,65 Zähler am Schwebebalken gekommen war.

Bei der EM-Generalprobe waren die Leistungen der DTB-Riege insgesamt aber sehr schwankend. Mit 162,75 Punkten belegten die Deutschen hinter den starken Rumäninnen (174,250 Punkte) und vor dem Team aus Großbritannien (160,45 Zähler) den zweiten Platz. „Es war ein durchwachsener Wettkampf, indem wir einige Fehler hatten. Das Team war durch die vielen Verletzungen zuletzt sicherlich noch etwas verunsichert“, begründete Ulla Koch die fehlende Konstanz.

Kim Bui wusste voll zu überzeugen. Die Stuttgarterin kam im Mehrkampf auf 55,00 Punkte und war damit hinter der Rumänin Larisa Iordache (59,75) zweitbeste Turnerin des Länderkampfes. Vizeeuropameisterin Elisabeth Seitz kam mit 53,90 Zählern auf Platz fünf und hatte an Boden (11,95) und Barren (14,10) mit Problemen zu kämpfen. „Ich bin am Boden mit dem Arm weggeknickt und dann fehlte mir in der Übung einfach alles. Am Stufenbarren hatte ich bei einer Drehung Probleme“, meinte Seitz.

Wie Seitz plagt sich auch Nadine Jarosch nach wie vor mit einer Fußverletzung rum. Daher wurde die 16-jährige Detmolderin geschont und turnte nur außer Konkurrenz. Erst am Mittwoch im Trainingslager soll entschieden werden, ob sie überhaupt ihr EM-Ticket in Anspruch nehmen kann. „Die Füße machen uns mächtig Sorge. Nur wenn Nadine schmerzfrei ist, werden wir sie mit nach Brüssel nehmen. Olympia ist natürlich viel wichtiger“, teilte Ulla Koch mit. Sollte die WM-Zehnte Jarosch nicht in Brüssel starten können, würde der 16-jährige Auswahl-Neuling Isabell Marquard aus Chemnitz in die Riege rutschen. Als sicher gilt hingegen der EM-Start von Elisabeth Seitz, Oksana Chusovitina, Kim Bui und Lisa-Katharina Hill.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort