Damen im Viertelfinale - Boll-Team hat Mühe

Ostrava (dpa) · Drei Spiele, drei Siege: Trotz widriger Begleitumstände haben die deutschen Tischtennis-Teams bei der Europameisterschaft einen Auftakt nach Maß gefeiert. Die Herren um Timo Boll (Düsseldorf) gewannen in Ostrava ihr erstes Gruppenmatch glanzlos mit 3:1 gegen Polen.

„Ich bin froh über diesen Sieg. Das knappe Match war ein Warnschuss zur richtigen Zeit. Wir können nicht immer 3:0 gewinnen“, sagte Boll. Auch die Nummer zwei der Weltrangliste hatte einige Probleme, steuerte aber zwei Punkte zum Auftaktsieg für den Titelverteidiger bei. Den dritten Zähler erkämpfte sein Düsseldorfer Clubkollege Christian Süß. Patrick Baum, der den angeschlagenen Dimitrij Ovtcharov vertrat, verlor sein Match. „Ich bin zufrieden. Polen war ein unangenehmer Gegner“, sagte der neue Bundestrainer Jörg Roßkopf.

Das Damen-Trio Jiaduo Wu, Kristin Silbereisen (beide Kroppach) und Sabine Winter (Schwabhausen) legte gegen Österreich los wie die Feuerwehr und gab beim unerwartet deutlichen 3:0 keinen Satz ab. Am Abend folgte ein 3:1 gegen Kroatien. Damit steht das Team des WM- Dritten mit Einzel-Europameisterin Wu an der Spitze vorzeitig im EM-Viertelfinale.

In der Nacht zum Samstag hatte die örtliche Feuerwehr ebenfalls schnell reagiert und einen Brand in der CEZ-Arena gelöscht. Das Feuer war in einem Kontrollraum für die Klimaanlage ausgebrochen. Vier Löschfahrzeuge und eine Putzkolonne, die Tische und Hallenboden von Schmutz und Ruß säuberten, waren im Einsatz. Sie sorgten dafür, dass das neuntägige EM-Turnier wie geplant eröffnet werden konnte.

Herren-Coach Roßkopf kritisierte die Rahmenbedingungen in der Halle. „Die Boden- und Lichtverhältnisse sind nicht so, wie sie sein sollten“, sagte der ehemalige Europameister. Über die mäßige Resonanz mit rund 500 Zuschauern in der 7000 Fans fassenden Arena wunderte er sich nicht: „Das ist doch Normalität, außer wenn ein Turnier in Deutschland organisiert wird.“

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