Deutsche kämpfen bei Wasserball-EM um WM-Tickets

Zagreb (dpa) · Die deutschen Wasserball-Mannschaften kämpfen bei den Europameisterschaften in Zagreb vom 29. August an auch um die Tickets für die WM 2011 in Schanghai. „Das ist unser Ziel, aber es ist hammerhart, dies zu erreichen“, sagte Bundestrainer Hagen Stamm.

Drei zusätzliche WM-Plätze werden in der kroatischen Hauptstadt vergeben. Während Gastgeber Kroatien, Weltmeister Serbien, Titelverteidiger Montenegro und Olympiasieger Ungarn sich um Europas Krone streiten, gehen die deutschen Männer als WM-Sechster von 2009 als chancenreicher Außenseiter ins Turnier.

Den Frauen hingegen droht gegen Vize-Europameister Spanien, Olympiasieger Niederlande und den EM-Dritten Ungarn das Aus in der Vorrunde. „Wir haben eine superschwere Gruppe erwischt und selbst ein Siege gegen Ungarn würde uns noch nicht den WM-Platz bescheren“, sagte Kapitän Katrin Dierolf (Blau-Weiß Bochum), die ihre achte EM seit 1995 bestreiten wird. Wegen einer Oberschenkelverletzung muss Bundestrainer René Reimann auf die erfahrene Nina Wengst (Neukölln Berlin) verzichten. Favorit ist Russland, das zuletzt zweimal Europameister war (2006 und 2008).

Bei den Titelkämpfen vor zwei Jahren in Malaga hatte das Männer- Team Rang sechs belegt. „Damit wäre ich in diesem Jahr sehr zufrieden“, erklärt Bundestrainer Stamm, der selbst zweimal Europameister (1981 und 1989) war. In der Gruppe B spielt sein Team nach dem Auftaktmatch gegen Ungarn (29. August) gegen Russland (30. August), Außenseiter Mazedonien (1. September), Griechenland (3. September) und Serbien (5. September).

Die ersten drei Mannschaften qualifizieren sich für die Medaillenrunde. Rang fünf würde zudem die direkte Qualifikation für die nächsten Europameisterschaften Anfang 2012 bedeuten. „Das wäre ein zusätzliches Bonbon“, meint Hagen Stamm.

Da der Europäischen Schwimm-Verband LEN auf sanften Druck des Weltverbandes FINA wenige Tage vor dem Turnier statt ursprünglich 20 nur 13 Spieler pro Mannschaft zuließ, musste auch Hagen Stamm seinen Kader schnell noch verkleinern: „Eine seltsame Entscheidung.“ Zusammen mit Rückkehrer und Trainer-Schwiegersohn Marc Politze (bisher CN Posillipo Neapel) stellt Rekordmeister Wasserfreunde Spandau 04 neun Akteure.

Drei kommen von Vizemeister ASC Duisburg, darunter Tobias Kreuzmann, der im vergangenen Jahr aus beruflichen Gründen die Welttitelkämpfe in Rom auslassen musste. Einziger Neuling im Team ist Sven Roeßing vom SV Bayer Uerdingen. Der bereits 41 Jahre alte Torhüter Alexander Tchigir (Wasserfreunde Spandau) bestreitet in der kroatischen Hauptstadt sein neuntes EM-Turnier seit 1989. Dabei gewann er mit seinem Heimatland Russland 1991 Bronze. Zum siebten Mal bei einer EM spielt Marc Politze.

Die Aufgebote der Männer und Frauen für die Wasserball-EM:

Männer: Tor: Alexander Tchigir, Roger Kong (Wasserfreunde Spandau 04) Feld: Florian Naroska, Fabian Schroedter, Marko Stamm, Erik Bukowski, Moritz Oeler, Andreas Schlotterbeck (Spandau), Julian Real, Paul Schüler, Tobias Kreuzmann (alle ASC Duisburg), Marc Politze (CN Posillipo Neapel), Sven Roeßing (SV Bayer Uerdingen)

Frauen: Katrin Dierolf, Hanna Hanholz, Svea Jägersberg, Monika Kruszona, Lina Rohe, (alle SV Blau-Weiß Bochum), Carmen Gelse, Tatjana Steinhauer, Mandy Zöllner (alle Hannoverscher SV), Claudia Blomenkamp, Claudia Kern, Anja Seyfert (alle SV Bayer Uerdingen 08), Theresa Klein, Mariam Salloum (alle SG Berlin-Neukölln)

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