Deutsches Tischtennis-Team enttäuscht in London

London (dpa) · Chinas Tischtennis-Asse haben das Pro-Tour-Finale in London dominiert. Die meisten Medaillen und der größte Anteil am Preisgeld von umgerechnet rund 272 000 Euro gingen am Wochenende in das Reich der Mitte.

Die deutschen Akteure schieden bei der Olympia-Generalprobe überraschend schnell aus. Der Weltranglisten-Zwölfte Dimitrij Ovtcharov musste sich zum Auftakt Athen-Olympiasieger Ryu Seung Min aus Südkorea mit 1:4 geschlagen geben. Die Kroppacher Ex-Europameisterin Jiaduo Wu scheiterte im Achtelfinale ebenfalls mit 1:4 an Japans Talent Kasumi Ishikawa.

Vor allem die Niederlage von Ovtcharov schmerzte sehr. Deutschlands Herren liefern sich mit Südkorea einen harten Kampf um Platz zwei in der Team-Weltrangliste, so dass jedes Einzelmatch von Bedeutung ist. Nur Platz zwei im Ranking verhindert bei den kommenden Großereignissen ein vorzeitiges Aufeinandertreffen mit China.

Enttäuschend war die Atmosphäre in London. Vorolympisches Flair war in der riesigen ExCel-Arena kaum zu spüren. In einer der insgesamt 22 Messehallen mussten sich die Sportler vier Tage lang nur mit Provisorien begnügen. „Ich sehe da schon einen gewissen Handlungsbedarf“, sagte der deutsche Verbandschef Thomas Weikert diplomatisch. Als Vizepräsident des Tischtennis-Weltverbandes ITTF will er Anfang Januar mit seinen Führungskollegen darüber sprechen.

Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf, der 1996 Olympia-Bronze im Einzel holte, war enttäuscht. „Das war kein guter Olympia-Test, sondern lediglich ein Grand Final der Pro Tour in der Olympia-Stadt.“ Roßkopf ist für 2012 aber optimistisch: „Es wird andere Tische geben, andere Bälle, die Beleuchtung wird verändert und sogar die Tribüne wird von 2000 auf 6000 Plätze erweitert.“

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