Deutschland-Achter gewinnt auf Nord-Ostsee-Kanal

Rendsburg (dpa) · 58 Tage nach dem Triumph bei den Olympischen Spielen in London hat der Deutschland-Achter den nächsten prestigeträchtigen Sieg eingefahren. Das Team um Steuermann Martin Sauer gewann die zwölfte Auflage des Kanal-Cups.

Nach 12,7 Kilometern auf dem Nord-Ostsee-Kanal von Breiholz nach Rendsburg verteidigte das Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes (DRV) seinen Titel beim laut Veranstalter „härtesten Ruderrennen der Welt“.

Der Deutschland-Achter fuhr bei schwierigen äußeren Bedingungen mit starkem Schiebewind nach 37:07:72 Minuten als erstes Boot über die imaginäre Ziellinie unter der Rendsburger Eisenbahnhochbrücke. Platz zwei belegte Europameister Polen vor dem Olympia-Dritten Großbritannien. Der Olympia-Sechste Australien landete abgeschlagen auf Platz vier. Es war bereits der neunte deutsche Sieg auf der meist befahrenen künstlichen Wasserstraße der Welt. Nur 2005, 2006 und 2010 gewann der Deutschland-Achter nicht.

„Das war eine beeindruckende Vorstellung und ein schöner Abschluss einer langen, erfolgreichen Saison“, sagte Bundestrainer Ralf Holtmeyer, der sieben Olympiasieger mit nach Rendsburg genommen hatte. Für die verhinderten Filip Adamski (Mannheim) und Richard Schmidt (Berlin) saßen Toni Seifert (Leverkusen) und Sebastian Schmidt (Mainz), Olympia-Sechster im Vierer ohne Steuermann, im Boot.

Dennoch harmonierte das Team von Beginn an prächtig. Und auch die Feierlichkeiten Tage zuvor im „Club der Besten“ auf Kreta hatten die DRV-Athleten um den Ratzeburger Florian Mennigen gut weggesteckt.„Wir opfern so viel Zeit für diesen Sport, da wollten wir uns natürlich nicht hängenlassen, sondern den Ruderfans ein gutes Rennen bieten“, sagte Mennigen. „Die Jungs haben einen tollen Job gemacht. Es ist nicht einfach, nach dem Erfolg von London und der Zeit danach sich noch einmal so zu motivieren“, lobte Steuermann Martin Sauer, dessen Taktik von seinen Vorderleuten perfekt umgesetzt wurde.

Das deutsche Parade-Boot setzte sich vor mehreren zehntausend Besuchern gleich zu Beginn des Rennens an die Spitze. Nach der Hälfte der Strecke hatte der Olympiasieger schon fast drei Längen Vorsprung auf Europameister Polen und die Briten. „Das war der Abschluss einer perfekten Saison“, meinte Schlagmann Eric Johannesen (Hamburg), der sich mit seinen Mannschaftskollegen über 10 000 Euro Siegprämie freuen durfte.

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