Dogonadze unverwüstlich: Trampolin-WM-Silber

Metz (dpa) · Sie turnt und turnt - und scheffelt weiter Trampolin-Medaillen: Anna Dogonadze gehört auch mit 37 Jahren nicht zum alten Eisen. Bei den Weltmeisterschaften im französischen Metz bescherte die Altmeisterin aus Bad Kreuznach dem deutschen Team zwei der drei Finalplätze.

Höhepunkt ihres Auftritts war die Übung mit Team-Gefährtin Carina Baumgärtner, die von den Referees mit der Silbermedaille belohnt wurde. „Anna und Carina waren einfach fantastisch. Eine perfekte Übung“, lobte der sonst so kritische Cheftrainer Michael Kuhn sein Duo, das eigentlich aus der Not geboren wurde. Bei den deutschen Meisterschaften hatte sich Dogonadzes Stamm-Partnerin Jessica Simon - beide waren im April in Warna Europameister geworden - die Hand gebrochen. Mit Baumgärtner harmonierte Dogonadze aber ebenso prächtig, so dass nur die Russinnen Irina Karawajewa/Viktoria Iwanowa noch einen Hauch besser waren.

In der olympischen Einzel-Konkurrenz musste Athen-Olympiasiegerin Anna Dogonadze allerdings die Erfahrung machen, dass eine gute Übung allein nicht mehr für Medaillen reicht. Nach drei Top-Sprüngen driftete sie etwas seitlich ab, verlor an Höhe und vergab so eine noch bessere Platzierung als Rang sieben.

„Wegen des kleinen Fehlers musste sie ihre Schwierigkeit von 14,2 auf 13,7 reduzieren. Die Top-Turnerinnen bieten aber inzwischen schon 14,6 und mehr an“, konstatierte Kuhn. „Es war eine gute Leistung von Anna, aber eine gute Leistung hat heute eben nicht gereicht. Wenn alles geklappt hätte, wäre für sie vielleicht Rang drei oder vier möglich gewesen“, meinte der Cheftrainer. Die ersten beiden der Titelkämpfe turnten hingegen auf einsamer Höhe: Die Chinesin Li Dan siegte vor ihrer Teamgefährtin Huang Shanshan.

Sie vervollkommneten damit den Triumph der Turner aus ihrem Land. In der Synchron-Konkurrenz der Herren gewann Olympiasieger Dong Dong und sicherte sich nach dem Einzel-Erfolg vom Vortag mit Xia Tu den zweiten Titel. Martin Gromowski (Bad Kreuznach) verturnte seinen fünften Sprung, konnte damit den guten Eindruck aus der Qualifikation nicht ausbauen und wurde Achter. „Dennoch ein Riesenerfolg, dass wir bei dieser starken Konkurrenz in drei von vier Finals dabei waren. Darum beneiden uns die meisten der anderen Nationen“, sagte Kuhn, der darin eine gute Basis für die Olympia-Qualifikation 2011 sieht.

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