Duell der schnellsten Ironman-Athleten in Frankfurt

Frankfurt/Main (dpa) · Im Duell der beiden schnellsten Ironman-Athleten der Welt will sich Deutschlands Hawaii-Hoffnung Andreas Raelert beim Ironman Germany mit einem Sieg Selbstvertrauen für den Klassiker auf der Pazifikinsel im Oktober holen.

Der 35 Jahre alte Rostocker, im vergangenen Jahr Dritter auf Hawaii, kommt mit der Bestzeit von 7:41:33 Stunden nach Frankfurt am Main. Sein größter Rivale Marino Vanhoenacker aus Belgien hat die 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen im vergangenen Jahr in 7;45:58 zurückgelegt.

„Es wird ein packendes Rennen“, sagte Raelert. Der Frankfurt-Sieger von 2010 nimmt die Favoritenrolle an. „Ich bin bereit. Die Trainingswerte sind sehr gut. Wenn am Sonntag der Kopf mitspielt, dann bin ich zuversichtlich, dass ich ein sehr gutes Rennen hinlegen kann“, sagte Raelert vor seiner „Generalprobe für Hawaii“.

Vanhoenacker will es dem Hanseaten so schwer wie möglich machen. „Ich bin gut drauf und bereit“, meinte der Belgier, der aber nicht nur Raelert auf der Rechnung hat. „Es ist ein Top-Teilnehmerfeld“, sagte der 35-Jährige vor allem mit Blick auf Sebastian Kienle.

Der Radspezialist will die beiden großen Favoriten zwei Tage nach seinem 29. Geburtstag mächtig ärgern. „Hier bei der Pk werde ich mich noch hintenanstellen, beim Rennen aber nicht mehr“, sagte Kienle bei der Medienrunde keck. Bei den Damen gelten die Schweizerin Caroline Steffen und Yvonne van Vlerken aus den Niederlanden als Sieganwärterinnen.

Ein anderer Top-Athlet dagegen fehlt: Timo Bracht. Der Sieger von 2007 und 2009 startet in diesem Jahr in Roth - auch am Sonntag. Die Terminkollision sorgte im Vorfeld für Unmut. Roth-Veranstalter Felix Walchshöfer erhob in einem Interview mit der „Frankfurter Rundschau“ schwere Vorwürfe gegen die Organisatoren in Frankfurt. „Zu unserem Triathlon kommen die Sportler, weil sie wollen; nach Frankfurt gehen sie, weil sie müssen, weil sie sonst nicht die Hawaii-Qualifikation kriegen. Aber die Wurzeln und die Tradition liegen bei uns“, sagte Walchshöfer.

Nach Walchshöfers Angaben habe die World Triathlon Corporation, die im Besitz eines amerikanischen Finanzinvestors ist und die Ironman-Serie auf der ganzen Welt organisiert, sogar versucht, ihm das Traditionsrennen in Roth abzukaufen. Doch Walchshöfer lehnte dankend ab.

„Handlanger der Amerikaner zu sein, kommt für mich nicht infrage. Das wäre auch nicht im Sinne meines Vaters, der Roth mit Blut, Schweiß und Tränen als familienfreundliches Festival aufgebaut hat“, sagte der Franke. Roth war bis 2001 Austragungsort des einzigen Ironman in Deutschland, ehe die Lizenz nach Frankfurt wanderte.

Der dortige Veranstalter Kai Walter zeigte sich überrascht über die scharfen Töne aus dem Frankenland. „Ich kann nicht ganz nachvollziehen, was das jetzt soll“, sagte Walter. „Aber ich kann eindeutig sagen, dass der Weg, den der Ironman eingeschlagen hat, der absolut richtige ist.“ Gut für die Sportart ist es dennoch nicht, dass die beiden Toprennen an einem Tag stattfinden. „Das ist unglücklich“, gesteht auch Walter. 2013 ist aber Besserung in Sicht. Dann finden die beiden Rennen wieder an verschiedenen Tagen statt.

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