Durchwachsener WM-Start der Ruderer - Nur ein Sieg

Cambridge/Neuseeland (dpa) · Für die deutschen Ruderer hat die WM in Neuseeland wenig verheißungsvoll begonnen. Zum Start machte starker Wind, am zweiten Regattatag das hohe Tempo der Gegner zu schaffen.

Mit lediglich einem Sieg in den bisherigen zwölf Vorläufen der olympischen Klassen fiel die Bilanz auf dem Lake Karapiro durchwachsen aus. Nur der Wetterumschwung war ganz nach dem Geschmack von Cheftrainer Hartmut Buschbacher: „Heute waren die Bedingungen fair und wir haben in vielen Rennen gute Ergebnisse erzielt. Aber insgesamt war es nicht ganz zufriedenstellend.“

Anders als zum Auftakt der Titelkämpfe, als die Boote aufgrund der hohen Wellen teilweise mit Wasser vollgelaufen waren und die Rennen deshalb abgebrochen werden mussten, ging das Programm am nächsten Tag reibungslos über die Bühne. Bei frühlingshaften Temperaturen zogen zwei Teams des Deutschen Ruderverbandes (DRV) auf direktem Weg in den Endlauf ein, fünf qualifizierten sich für das Halbfinale. Immerhin fünf Boote müssen jedoch in den Hoffnungslauf. Die Titelverteidiger aus dem Deutschland-Achter gehen erst am 2. November an den Start.

Vor allem der Männer-Doppelvierer imponierte. Die Crew um Schlagmann Mathias Rocher (Magdeburg) verwies die Konkurrenz aus Russland und China beim Start-Ziel-Sieg in souveräner Manier auf die Plätze. Kerstin Hartmann (Ulm) und Marlene Sinnig (Krefeld) steuerten den Doppelzweier mit Rang zwei direkt ins Finale. In prächtiger Form präsentierte sich der Frauen-Doppelvierer, der im Ziel nur eine Bootsspitze hinter den favorisierten Engländerinnen lag.

Dagegen kam Karl Schulze, der in Neuseeland den bis zur kommenden Saison pausierenden Marcel Hacker vertritt, im Einer erwartungsgemäß nicht über Rang drei hinaus. „Der Vorlauf war gut, um zu testen, wie es bei einer WM abgeht. Im Hoffnungslauf gilt es, Vollgas zu geben“, sagte der U 23-Europameister aus Dresden. Ein Bootsschaden verhinderte den direkten Halbfinaleinzug des Vierers ohne Steuermann. Der Bruch einer Schraube am Schuh von Schlagmann Florian Eichner (Halle) machte das Boot manövrierunfähig.

Am Dienstag greift auch der Deutschland-Achter ins Geschehen ein. Der Welt- und Europameister gilt als Favorit und muss gleich im Vorlauf gegen Olympiasieger Kanada Farbe bekennen. Nur ein Sieg erspart den Umweg über den Hoffnungslauf. Chefcoach Buschbacher ist zuversichtlich: „Der Achter macht im Vergleich zur Konkurrenz technisch einen sehr starken Eindruck.“

Ungünstige Wetterprognosen gefährden den Zeitplan der Titelkämpfe. Nach Meinung der Meteorologen könnte auch der 4. November zu windig werden. Deshalb denkt der Weltverband darüber nach, alle für diesen Tag geplanten Rennen einen Tag vorzuziehen. Eine endgültige Entscheidung soll mit Hilfe genauerer Vorhersagen am 2. November getroffen werden. „Wir werden alles dafür tun, die WM wie geplant bis Sonntag zu Ende zu bringen“, sagte FISA-Geschäftsführer Matt Smith.

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