Einer-Ass Hacker gewinnt Ruder-Weltcup in München

München (dpa) · Nur Marcel Hacker durfte richtig jubeln. Der 35 Jahre alte Einer-Star hat dem Deutschen Ruder-Verband (DRV) den einzigen Sieg beim Ruder-Weltcup in München beschert.

„Ich bin wahnsinnig glücklich über diesen Erfolg und freue mich schon auf Olympia“, sagte Hacker nach dem Finalrennen. „Mein Ziel für London kann nur eines sein: die Goldmedaille.“

Knapp fünf Wochen vor den Sommerspielen offenbarte der DRV-Kader ansonsten noch Steigerungspotenzial. In sieben der 14 olympischen Bootsklassen verpassten die deutschen Athleten die Finalläufe. „Ich bin nicht ganz zufrieden mit den Leistungen“, bilanzierte DRV-Bundestrainer Hartmut Buschbacher, „man muss aber berücksichtigen, dass unsere Konzentration bereits voll auf London liegt.“ Der starke Männer-Achter hatte auf einen Start verzichtet.

Als großer Gewinner des Wochenendes durfte sich Marcel Hacker fühlen. Nach seinem Formtief im April setzte der Bronzemedaillen-Gewinner von Sydney 2000 ein Ausrufezeichen und dominierte Vorläufe und Finalrennen. Mit seinem ersten Weltcup-Erfolg seit sieben Jahren bestätigte Hacker eindrucksvoll seine Position als Deutschlands Nummer eins im Einer. Bei seinem Start-Ziel-Sieg in 7:07,31 Minuten hatte er fast zwei Sekunden Vorsprung vor dem Schweden Lassi Karonen (7:09,27). Alan Campbell aus Großbritannien (7:12,74) wurde Dritter.

Für viele andere DRV-Boote verlief der vorerst letzte Weltcup auf der Regattastrecke in Oberschleißheim nicht optimal. Vor allem der letzte Platz des Frauen-Achters stimmte die Trainer alles andere als froh: Mit über 15 Sekunden Rückstand auf die Siegerinnen aus Kanada trudelte das Boot ins Ziel.

Am Ende standen immerhin noch vier weitere Besetzungen auf Podestplätzen. Bei den Männern holte der Doppelvierer mit Karl Schulze (Dresden), Philipp Wende (Wurzen), Lauritz Schoof (Rendsburg) und Tim Grohmann (Dresden) hinter Kroatien Platz zwei. „Letztlich hat die Spritzigkeit gefehlt“, sagte Schulze. Eric Knittel (Berlin) und Stephan Krüger (Rostock) landeten auf Rang drei in der Doppelzweier-Konkurrenz.

Bei den Frauen überzeugte vor allem der Doppelvierer: Julia Richter (Berlin), Carina Bär (Heilbronn), Annekatrin Thiele (Leipzig), Britta Oppelt (Berlin) durften sich doppelt freuen, denn nach Platz zwei steht die Besetzung für London fest: „Das Boot bleibt auch bei Olympia so sitzen“, verkündete Buschbacher. Lena Müller (Duisburg) und Anja Noske (Saarbrücken) im leichten Doppelzweier untermauerten mit dem dritten Platz ihre gute Form.

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