Einfach „geil“: Beach-Duo Brink/Reckermann am Ziel

Kristiansand (dpa) · Julius Brink fand es einfach nur „geil“. Erschöpft, aber überglücklich fiel er seinem Partner Jonas Reckermann nach dem entscheidenden Matchball zum Titelgewinn bei der Europameisterschaft im norwegischen Kristiansand in die Arme.

Zwei Jahre nach ihrem WM-Gold konnten die führenden deutschen „Beach-Boys“ ihre EM-Pechsträhne beenden und sich erstmals den kontinentalen Titel sichern. „Wir wollten alles geben, um den Titel zu holen. Am Ende haben Nuancen den Ausschlag gegeben“, resümierte Brink nach dem Coup im norwegischen Regen: „Es ist geil!“

Brink/Reckermann behaupteten im ersten deutschen Männer-Finale bei Beachvolleyball-Europameisterschaften ihre nationale Ausnahmestellung und bezwangen Jonathan Erdmann und Kay Matysik nach hartem Kampf mit 2:0 (25:23, 21:19). „Wir haben endlich wieder einen ersten Platz geholt. Jeder Sportler will das“, sagte Brink.

Titelkämpfe in Norwegen scheinen dem deutschen Top-Duo besonders zu liegen: 2009 wurden Brink-Reckermann in Stavanger Weltmeister, nun folgte zwei Jahre später in Kristiansand der Europameistertitel. „Wir beantragen, dass die Olympischen Spiele 2012 noch nach Norwegen vergeben werden“, scherzte Brink. Eine Medaille bei den Sommerspielen im kommenden Jahr in London ist ihr großes Ziel.

Gold für Brink/Reckermann, Silber für Erdmann/Matysik und Bronze für die entthronten Titelverteidigerinnen Sara Goller und Laura Ludwig - die deutschen Beach-Asse räumten bei der EM groß ab. „Das Abschneiden ist ein Beweis dafür, dass Beachvolleyball in Deutschland auf Top-Niveau ist“, kommentierte Brink. „Mit drei Medaillen sind die Erwartungen des Verbandes übererfüllt“, erklärte Sportdirektor Günter Hamel vom Deutschen Volleyball-Verband (DVV).

Gegen Erdmann/Matysik hatten die WM-Dritten Brink/Reckermann im Endspiel einige Probleme. Erst nach der erfolgreichen Abwehr von drei Satzbällen konnten die favorisierten WM-Dritten den Auftaktsatz für sich entscheiden. Auch im zweiten Durchgang erlahmte der Widerstand von Erdmann/Matysik nicht. „Wir haben Silber gewonnen und nicht Gold verloren“, betonte Erdmann.

Für Reckermann, der mit Markus Dieckmann zweimal EM-Gold geholt hatte, war es der insgesamt dritte EM-Titel. Brink, 2006 mit Christoph Dieckmann siegreich, machte seinen zweiten EM-Triumph perfekt. Gemeinsam hatte das Unternehmen EM für Brink/Reckermann bis Sonntag unter keinem guten Stern gestanden: Vor einem Jahr kam bei der Heim-EM schon im Achtelfinale das Aus, 2009 konnte Brink verletzt nicht zum Bronze-Spiel antreten.

Die Hamburgerinnen Goller/Ludwig hatten mit einem 2:0 (22:20, 21:17) gegen die Tschechinnen Hana Klapalova/Lenka Hajeckova bereits ihre fünfte EM-Medaille gewonnen. „Es ist schön, das Turnier mit einem Sieg abgeschlossen zu haben“, erklärte Ludwig nach dem kleinen Happy-End mit Bronze. Der EM-Titel ging an die Italienerinnen Greta Cicolari/Marta Menegatti.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort