Ellerbrock: „Ich denke noch als Fußgänger-Tennisspielerin“

London (dpa) · Das größte Lob für Sabine Ellerbrock kommt von der Rollstuhltennis-Königin Esther Vergeer höchstpersönlich. „Sabine ist eine von denen, die mich vielleicht bald schlagen kann“, sagt die seit 468 Matches unbesiegte Niederländerin.

 Tennisspielerin Sabine Ellerbrock in Aktion. Foto: Julian Stratenschulte

Tennisspielerin Sabine Ellerbrock in Aktion. Foto: Julian Stratenschulte

Ellerbrock ist die Weltranglistendritte und eine Newcomerin. Und das mit 36 Jahren. Das hängt damit zusammen, dass die Bielefelderin die Variante „Rolli-Tennis“ erst 2009 für sich entdecken musste - nach einer folgenschweren Routine-Operation am Bein 2007, aus der die Nervenerkrankung Morbus-Sudeck am rechten Fuß resultierte.

„Ich denke immer noch wie eine Fußgänger-Tennisspielerin. Das Schwierige sind diese Fahrtwege mit dem Rolli“, sagt Ellerbrock. Doppelpartnerin Katharina Krüger aus Berlin erzählt: „Sabine ist auf dem Platz sehr kämpferisch. Und auch als Mensch sehr ehrgeizig.“

Zurzeit hat die Gymnasiallehrerin für ihr Tennis Urlaub genommen - unbezahlt. Frustriert ist sie, weil ihr Antrag auf eine duale Karriere zwischen öffentlichem Dienst und Sport erneut abgelehnt wurde: „Keine Ahnung, wie ich künftig das Tennis finanzieren soll.“

Nun genießt sie erst einmal die Paralympics. Und auf dem Centre Court mit den 5000 Zuschauerplätzen, den sie „hammermäßig“ nennt, würde sie allzu gern im Finale gegen Superstar Vergeer antreten.

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