EM für Steffen „große Herausforderung“

Debrecen (dpa) · Britta Steffen verbuchte in den EM-Vorläufen unter allen Startschwimmerinnen der Staffel nur die viertbeste Zeit, aber das war der Olympiasiegerin ziemlich schnuppe.

„Wenn man weiß, dass ich sonst höchsten 800 Meter vor 'nem Wettkampf schwimme, dann war das gestern schon viel“, sagte die Berlinerin mit Blick auf die harte Einheit am Sonntag.

Vier Kilometer Grundlagen-Ausdauer, 30 mal 50 Meter „intensiv“ standen da in Debrecen auf dem Plan, „und das merke ich auch heute“. Trotzdem zogen am Montag in Ungarn Steffen, Silke Lippok, Lisa Vitting und Daniela Schreiber als Vorlaufschnellste nach 3:40,90 Minuten ins Finale am Abend ein.

Steffen hatte 55,89 Sekunden zu Buche stehen. „Wenn ich mir vorstelle, dass ich bei den Deutschen diese gleiche Zeit total locker geschwommen bin, und jetzt hab ich mich schon wirklich ein bisschen bemüht, weil ich dachte, oh, oh, oh - nicht, dass wir uns jetzt rausbaden, das wäre ganz peinlich“, schilderte die 28-Jährige. Ihre 53,65 von Berlin vor anderthalb Wochen waren die viertbeste Zeit in diesem Jahr. „Wenn ich nicht 100 Prozent vorbereitet bin, weil ich jetzt wieder trainieren muss Richtung Olympische Spiele, dann ist das hier wirklich eine große Herausforderung.“

Der stellt sich auch ihr Freund Paul Biedermann, der locker in das Finale über 400 Meter Freistil einzog. Der Sportler aus Halle/Saale schlug nach 3:50,43 Minuten als Zweiter hinter dem Italiener Samuel Pizzetti (3:49,65) an. „Es war sehr gut, dass Samuel Pizzetti im Vorlauf Druck gemacht hat“, sagte Biedermann. „Jetzt gucken wir mal, was nachher dabei rumkommt.“

Wie zwölf andere hatten Steffen und Biedermann bei den deutschen Meisterschaften vor gut einer Woche in Berlin schon die Olympia-Norm unterboten, für weitere Starter des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) geht es in Debrecen noch um diese Zeiten. Nicht schnell genug war am Vormittag der Magdeburger Helge Meeuw über 100 Meter Rücken. „Zufrieden bin ich nicht ganz, ich wollte schon gern schneller schwimmen. Die Olympia-Norm ist das Ziel - 53,87.“ Diese Marke soll nun im Halbfinale, wenn auch Felix Wolf nach 55,13 Sekunden wieder am Start ist, am Abend fallen.

Dann hofft neben der Damen-Staffel auch die Herren-Staffel über 4 x 100 Meter Freistil auf eine Medaille. Im Vorlauf landeten Steffen und Markus Deibler, Dimitri Colupaev und Marco Di Carli in 3:16,82 Minuten auf dem zweiten Rang hinter Belgien.

Ins Halbfinale zogen noch Sina Sutter (27,20 Sekunden/50 m Schmetterling), Jenny Mensing (2:11,05 Minuten/200 m Rücken), Steffen Deibler (23,94 Sekunden/50 m Schmetterling) sowie die Brustschwimmer Christian vom Lehn (1:01,55) und Marco Koch (1:01,81) über 100 Meter ein.

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