Entnervte Hockey-Damen Letzte: Abstieg aus Trophy

Amstelveen/Hamburg (dpa) · Sieben Wochen vor dem Saison-Höhepunkt der Heim-Europameisterschaft in Mönchengladbach sind Deutschlands Hockey-Damen von der gewünschten Top-Form noch weit entfernt.

Bei der Champions Trophy in Amstelveen patzte das verjüngte Team von Michael Behrmann ausgerechnet in entscheidenden Momenten und verpasste als entnervter Letzter im Feld der acht weltbesten Hockey-Nationen den Klassenverbleib. Während Gastgeber Niederlande im Endspiel nach Penaltyschießen 6:5 (3:3, 1:3) gegen Argentinien siegte, unterlag das aus Routiniers und Talenten zusammengesetzte DHB-Team China im Match um Platz 7 trotz klarer Überlegenheit 3:5 (1:4). Zehn katastrophale Minuten vor der Pause mit vier Gegentoren gaben dabei den Ausschlag.

„Wir sind total frustriert“, gab Spielführerin Christina Schütze nach der Partie zu. „Nach dem 0:4 sind wir toll zurückgekommen, aber wir wollten wohl zu sehr mit dem Kopf durch die Wand.“ Coach Behrmann bewertete nicht nur das nackte Ergebnis. „Ich kann dem zum Teil sehr jungen Team eigentlich keinen Vorwurf machen. Es hat spielerisch und kämpferisch eine ordentliche Performance gezeigt“, so der Hamburger. „Nachholbedarf haben wir aber zweifellos bei den eigenen Strafecken und beim Eins-gegen-Eins defensiv. Daran werden wir arbeiten, wenn es nach einer kurzen Pause mit der EM-Vorbereitung weitergeht.“

Dabei hätte seine Mannschaft, in der verletzte Leistungsträger wie Spielführerin Fanny Rinne und Abwehrchefin Tina Bachmann schmerzlich vermisst wurden, Schadensbegrenzung betreiben können. Denn bei einem Erfolg und Rang sieben hätte sie zumindest noch auf den Erhalt der Erstklassigkeit über eine Wildcard durch den Weltverband FIH hoffen können. So aber steht statt der als Olympia-Vorbereitung gedachten Trophy im Januar/Februar 2012 in Argentinien die Champions Challenge an, die erst nach Olympia im Herbst 2012 (Ort offen) stattfindet.

Nach dem 4:1 zum Hauptrunden-Abschluss über China waren die Deutschen eigentlich auf ein Happy End in Amstelveen eingestellt. Doch ehe sie sich versahen, lagen sie im erneuten Duell nach gutem Beginn 0:4 hinten (29. Minute). Zwar gelangen durch Marie Mävers (31.), Janine Beermann (40.) und Julia Müller (43.) drei Tore in Serie, doch nach Yudiao Zhaos 3:5 (53.) war der Widerstand gebrochen. Auch Behrmanns Maßnahme, für Torfrau Barbara Vogel in Julia Karwatzky eine weitere Feldspielerin einzuwechseln, brachte keinen Erfolg mehr.

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