Fechter Hübers holt Bronze bei Jugendspiele

Singapur (dpa) · Richard Hübers ist ein historischer Hieb gelungen - aber kein Volltreffer: Bei den 1. Olympischen Jugendspielen in Singapur gewann der Säbelfechter aus Dormagen die erste Medaille für die deutsche Mannschaft.

Im kleinen Finale setzte sich der 17-Jährige gegen Michael Akula aus Weißrussland mit 15:12 durch. „Ich habe Gold verloren, aber Bronze gewonnen“, sagte Hübers, der den Jugendspiele-Olympiasieg als aktueller Kadetten-Weltmeister und Junioren-Europameister von 2009 fest ins Visier genommen hatte.

Den Erfolgsdruck hatte sich der ehrgeizige, 1,92 Meter lange und 96 Kilogramm schwere Säbel-Hüne vor allem selbst gemacht. „Es wäre wohl auch keiner böse gewesen, wenn es mit der Medaille nicht geklappt hätte“, meinte der Gymnasiast, der für die Säbel-Karriere „auf der einen oder anderen Party fehlt. Im Halbfinale gab es nach seinem „Blackout“ ohnehin nichts zu feiern: Trotz einer 8:3-Führung verlor er gegen den Südkoreaner Song Jong Hun noch mit 11:15 und verpasste das Gefecht um Gold.

„Das ist ein Erfolg und kein Misserfolg“, sagte Sven Ressel, Geschäftsführer des Deutschen Fechter-Bundes (DFeb), über eines der großen Talente seines Verbandes. „Richard wird seinen Weg machen. Er ist sehr emotional, motiviert und selbstbewusst. Von seiner Art könnten wir mehr Fechter gebrauchen“, meinte er. Die Olympischen Spiele 2012 in London kämen für Hübers angesichts der starken nationalen Konkurrenz um Weltmeister Nicolas Limbach vielleicht noch zu früh. „Wunder gibt es im Sport immer wieder. In Rio de Janeiro 2016 ist er bestimmt dabei“, prophezeite Ressel.

„Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking hatten wir erst nach drei Tagen eine Medaille, davon kann ich ein Lied singen“, freute sich Michael Vesper, Generalsekretär des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und einst Chef de Mission in China. „Toll, dass er nach der Halbfinale zurückgekommen ist. Aus diesem Holz sind Champions geschnitzt.“

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