Feldwehr wieder WM-Vierter - Kein Wasser-Gefühl

Shanghai (dpa) · Es gab schon unglücklichere WM-Vierte. Hendrik Feldwehr ärgerte sich nach 50 Metern Brust nur „ein bisschen“ über die verpasste Medaille. Zum zweiten Mal in Serie hatte der Essener Schwimmer nur „Holz“ aus dem Becken gefischt.

„2009 habe ich mich mehr geärgert. Damals hätte ich mit der Halbfinal-Zeit Bronze geholt“, sagte Feldwehr. In Rom fehlten 9/100, diesmal 22/100. Mit seinem norddeutschen Naturell sind dem gebürtigen Bremerhavener die lauten Töne fremd. Lieber frotzelt er mit Heimtrainer Henning Lambertz herum und erkundigt sich, ob er technisch alles richtig gemacht habe.

Der Hintergrund der Frage des WM-Vierten ist erstaunlich. „Hendrik hat das Gefühl für Wasser nicht. Alles das, was wir erarbeiten, ist schnell wieder weg“, schildert Lambertz Feldwehrs größtes Dilemma neben einem verbesserungswürdigen Start. „Sicherlich könnte er mit einem Start eines Cameron van der Burg oder eines Felipe da Silva Gold gewinnen. Aber den hat er nicht.“

Das Duo Lambertz/Feldwehr pflegt einen kumpelhaften Umgangston. Kurz vor der WM überredete Lambertz seinen Schüler zum Frisurenwechsel - die langen blonden Locken wichen einem raspelkurzen Stoppel-Look. Alles andere als begeistert war Feldwehr-Freundin Isabelle Härle. WM-Bronze im Freiwasser konnte sie milde stimmen.

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