Frodeno verpatzt WM-Auftakt der Triathleten

Sydney (dpa) · Im strömenden Regen von Sydney ist Triathlon-Olympiasieger Jan Frodeno beim WM-Auftakt kräftig baden gegangen. Der Saarbrücker landete im ersten von sieben Rennen der World Championship Series weit abgeschlagen hinter Weltmeister Javier Gomez aus Spanien auf Rang 45.

Damit verspielte er schon fast alle Titelchancen. „Ich bin sehr enttäuscht. Aber ich werde das schnell abhaken, denn mein Fokus liegt auf der Olympia-Qualifikation“, sagte Frodeno. Vor der prächtigen Kulisse der weltberühmten Oper von Sydney erreichte Jonathan Zipf als bester Deutscher den siebten Platz. Sein Rückstand auf den Sieger nach 1,5 Kilometern Schwimmen, 40 Kilometern Radfahren und 10 Kilometern Laufen betrug 41 Sekunden.

Gomez, der einen Sturz auf der Radstrecke unbeeindruckt wegsteckte, verwies in 1:50:22 Stunden den Briten Jonathan Brownlee und Sven Riederer aus der Schweiz auf die Plätze. Vizeweltmeister Steffen Justus lag als 15. schon 1:19 Minuten zurück.

Bei den Frauen setzte sich die Kanadierin Paula Findlay vor Vorjahressiegerin Barbara Riveros aus Chile und der Neuseeländerin Andrea Hewitt durch. Als beste Deutsche belegte Anja Dittmer aus Neubrandenburg den 16. Platz.

Wie schon beim letztjährigen WM-Finale in Budapest, als er den Titel praktisch auf der Ziellinie verspielte, konnte Frodeno sein Potenzial bei einem Regen-Wettkampf nicht abrufen und brach am Ende auf der Laufstrecke ein. „Es lag aber nicht an der Kälte. Ich habe eine allgemeine Müdigkeit gespürt. Diese hat sich schon nach 30 Kilometern im Radrennen bemerkbar gemacht. Beim Laufen ging dann nicht mehr viel“, sagte der 27-Jährige.

Knapp vier Minuten nach Gomez, der ihm im Vorjahr den Titel noch weggeschnappt hatte, erreichte Frodeno schwer geschlagen das Ziel. Trotz der Schlappe wirkte er jedoch relativ gefasst, denn für ihn zählt in dieser Saison in erster Linie das Olympia-Ticket für London 2012. Dafür muss er beim Ausscheidungsrennen am 7. August als einer der zwei besten Deutschen unter die Top 12 kommen.

„Ich habe es erleben dürfen, dass Olympia das Größte ist in einem Sportlerleben. Das möchte ich auf gar keinen Fall missen“, hatte Frodeno schon vor dem WM-Auftakt klargestellt. Sollte er wie geplant in diesem Jahr zwei WM-Rennen auslassen, würde er kein Streichergebnis und daher mit dem 45. Platz von Sydney kaum noch Titelchancen haben. Enttäuscht darüber war er jedoch nicht: „Ich habe den Luxus, die Wettkämpfe einzeln etwas entspannter anzugehen, weil ich mich auf ein Rennen fokussiere.“

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