Fünfkampf-Olympiasiegerin Schöneborn WM-Dritte

Chengdu (dpa) · China ist für Lena Schöneborn immer eine Reise wert. Zwei Jahre nach ihrem Olympiasieg in Peking gewann die Moderne Fünfkämpferin Bronze bei der Weltmeisterschaft in Chengdu.

„Ich hatte nichts erwartet und bin glücklich. Das Schwimmen und das erste Schießen waren nicht gut“, kommentierte die 24 Jahre alte Berlinerin den dritten Platz mit 5216 Punkten. Europameisterin Amelie Caze (Frankreich) war eine Klasse für sich und gewann mit 5344 Zählern zum dritten Mal den Titel vor Donata Rimsaite (Litauen/5272).

„Lena hat die wertvollen Sekunden im Schießen und nicht im Laufen verloren“, erläuterte Bundestrainerin Kim Raisner den Regen-Wettkampf im feuchtwarmen Chengdu. Nach ordentlichen Leistungen im Fechten und Reiten (Schöneborn: „Ich hatte ein ganz tolles Pferd“) und einer schwachen Zeit im 200-Meter-Schwimmen ging die deutsche WM- Hoffnung mit 38 Sekunden Rückstand auf Caze als Zweite in das abschließende Combined. Es vereint Laufen und Schießen und zählt normalerweise zu den Stärken der Weltcupsiegerin.

„Lena stand 1:41,1 Minuten am Schießstand, Caze 1:28,8 und Rimsaite 1:08,5“, erläuterte Raisner. Die Bundestrainerin war aber trotz der langen Verweildauer mit der Olympiasiegerin zufrieden, die wie 2009 in London WM-Dritte wurde: „Sie hat eine tolle, erfolgreiche und sehr beständige Saison gezeigt.“ Als Zugabe erkämpften sich Schöneborn, Annika Schleu (Berlin/13./4966 Punkte) und Eva Trautmann (Darmstadt/24./4660) in der Teamwertung WM-Bronze mit 14 832 Zählern hinter Frankreich (15 108) und Großbritannien (14 876).

„Über das Team-Bronze bin ich sehr froh. Eva Trautmann hatte in der Nacht Schüttelfrost und es ging ihr den ganzen Tag gar nicht gut. Ich wollte sie vor dem Combined rausnehmen, aber wir lagen zu gut“, lobte Raisner den Kampfgeist der Darmstädterin. Neben Schöneborn überzeugte der EM-Dritte Stefan Köllner (Potsdam) als Achter bei den Männern. „Mein Ziel war ein Top-Ten-Platz. Dieses Ergebnis bildet einen tollen Abschluss für meine bisher erfolgreichste Saison“, sagte der 25 Jahre alte Sportsoldat. Er könnte im deutschen Team die Nachfolge des früheren Weltmeisters Eric Walther antreten.

Ohne Siegchance war die deutsche Mixed-Staffel. Claudia Knack (Berlin) und Matthias Lehmann (Potsdam) belegten in dem nicht-olympischen Wettbewerb Rang zehn unter 19 Staffeln. Das Duo sammelte insgesamt 5190 Punkte. Den Titel gewann Polen (5660) vor der Ukraine (5622) und Litauen (5594). Der deutsche Trainerstab hatte auf den Einsatz der WM-Dritten Lena Schöneborn (Berlin) und des WM-Achten Stefan Köllner (Potsdam) verzichtet.

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