Fünfkampf: Schöneborn und Köllner auf EM-Podest

Debrecen (dpa) · Fünf Meter haben Lena Schöneborn zum EM-Titel gefehlt. Trotz einer couragierten Aufholjagd beim abschließenden Geländelauf mit drei Schießeinlagen belegte die Olympiasiegerin aus Berlin bei den kontinentalen Titelkämpfen im Modernen Fünfkampf in Debrecen/Ungarn den zweiten Platz.

Die Französin Amelie Caze, die mit mehr als 30 Sekunden Vorsprung gestartet war, rettete sich bei einem Gewitter-Endkampf mit 5400 Punkten knapp vor Schöneborn (5392) und Donata Rimsaite (Litauen/5352) ins Ziel.

Bei den Männern gewann Stefan Köllner aus Potsdam völlig unerwartet EM-Bronze. Er lief in einem furiosen Rennen von Platz 18 auf das Podest. Nur der Tscheche David Svoboda (5812) und der Engländer Samuel Weale (5776) lagen vor dem deutschen Meister (5732). Im Sog von Köllner sammelten Delf Borrmann (Berlin/6.) und Steffen Gebhardt (Bensheim/23.) so viele Punkte, dass es für Mannschafts-Gold reichte. Bei Punktgleichheit mit den Tschechen entschied der Disziplinsieg im Fechten über Platz eins.

„Man kann nicht jeden Wettbewerb gewinnen“, sagte Schöneborn. Zuvor hatte die 24-Jährige in diesem Jahr vier von fünf Weltcup-Turnieren inklusive des Finales in Moskau für sich entschieden. Diesmal gab es Silber im Einzel und als zusätzliches Bonbon ebenfalls EM-Gold in der Teamwertung. Das Trio Lena Schöneborn, Eva Trautmann (Darmstadt/12.) und Annika Schleu (Berlin/16.) verwies Gastgeber Ungarn und Großbritannien auf die Plätze zwei und drei.

„Das ist super. Alle haben im abschließenden Combined noch einmal alles gegeben“, kommentierte Bundestrainerin Kim Raisner den großen Kampfgeist ihrer Mehrkämpferinnen. Den möglichen Doppelsieg verpasste Schöneborn vermutlich beim Reiten. „Vier Abwürfe, das war etwas ärgerlich, zumal man nicht genau sagen kann, woran es gelegen hat“, haderte Raisner mit dem erneuten Pech im Parcours.

Vor einem Jahr stürzte Schöneborn bei der Heim-EM im Leipzig sogar von einem störrischen Pferd und wurde nur 34. In Debrecen wirkte das zugeloste Pferd nach einer längeren Unwetter-Unterbrechung müde und unkonzentriert. Schöneborn („Grundsätzlich reite ich sehr gern“) will nun im nicht-olympischen Staffel-Wettbewerb einen erneuten Titel-Anlauf nehmen. Die Männer-Staffel steht tags darauf auf dem Programm. „Eigentlich haben wir schon alles erreicht“, stellte Raisner zufrieden fest.

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