Grimm: Medaille als Ziel bei Slalom-EM

La Seu d'Urgell (dpa) · Kanu-WM in Augsburg - und Alexander Grimm ist nicht dabei. Während am Wochenende auf seinem heimischen Eiskanal die Wildwasser-Kanuten im angestammten Revier der Slalom-Asse um Weltmeisterschafts-Medaillen paddeln, ist der Olympiasieger in der Ferne im Einsatz.

Für die Slalom-Kanuten geht es nämlich im spanischen La Seu d'Urgell um EM-Edelmetall. Es ist ein Jahr vor Olympia der erste internationale Härtetest der Saison, in der im September bei der WM in Bratislava die Quotenplätze für London 2012 vergeben werden.

Noch schaue er nicht auf die Olympischen Spiele, betonte Grimm. „Erst einmal möchte ich die Saison so gut wie möglich meistern und natürlich ist dabei das Ziel eine EM- und WM-Medaille zu erreichen“, betonte der 24-Jährige, der im Kampf um die begehrten Plätze im Nationalteam wieder einmal die Nerven behielt. Erst im letzten Qualifikations-Rennen buchte er EM- und WM-Ticket. „Das hat bislang immer ganz gut funktioniert“, sagte Grimm, der als einziger Kanute seit 2005 dauerhaft im Kajak-Nationalteam steht.

Groß ist der interne Konkurrenzkampf bei den Kanuten, und wer bei der nationalen Qualifikation im Frühjahr nicht zu den besten Drei gehört, muss sich eine Saison gedulden. Im nächsten Jahr wird alles noch viel härter. Denn anders als bei EM und WM dürfen nicht drei, sondern es darf nur ein Kanute pro Disziplin zu Olympia. „Die Qualifikation wird daher der wichtigste Wettkampf sein, denn jeder träumt von London“, erklärte Grimm, der das olympische Vergnügen 2008 in Peking schon einmal hatte. Und dort fuhr er nach Rang drei im Halbfinale - auch dank seiner Nervenstärke - zu Gold.

„Man muss einfach an sich glauben und wissen, dass man es besser machen kann, auch wenn es mal nicht so gut läuft“, schilderte Grimm, der im vorolympischen Jahr das Engagement für sein Studium zugunsten des Trainings herunterschrauben will. Alles will er für eine zweite Olympia-Teilnahme tun - aber auch die Konkurrenz rüstet sich. „Man merkt, dass es auf Olympia zugeht. Das Leistungsniveau ist international schon jetzt recht hoch.“

Bei Olympia paddelte Grimm an die Spitze, bei Welt- und Europameisterschaften schlug er auch schon zu. Aber nur in den Team-Wettbewerben: Bei fünf EM-Teilnahmen mit vier zweiten und einem dritten Rang mit der Kajak-Mannschaft stehen im Einzel nur die Plätze 18, 22, 7, 13 und im Vorjahr Rang 5 gegenüber. Das will er auf dem Olympia-Kurs von 1992 ändern. „Einzel- und Mannschaftsmedaillen bei der EM sollen uns zusätzliche Motivation und Sicherheit für die Saison geben. Chancen dafür haben wir in allen Disziplinen“, sagte Chef-Bundestrainer Michael Trummer, dessen Team vor einem Jahr ohne Einzelmedaille bei der EM geblieben war.

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