Guter WM-Auftakt: Wassersprung-Damen Fünfte

Shanghai (dpa) · Vor dem Wettkampf lächelten sie sich an, nach ihren fünf Sprüngen gab es ein mehr als zufriedenes Kopfnicken. Zum Auftakt der Schwimm-Weltmeisterschaften in Shanghai überzeugten Katja Dieckow und Uschi Freitag am Samstag als Fünfte im Synchron-Wettbewerb vom Drei-Meter-Brett.

„Damit können wir beide sehr gut leben. Es ist für uns beide die beste WM-Platzierung und besser als erträumt“, sagte die Hallenserin Dieckow. Mit Rang sechs hatten die EM-Dritten nach den Trainingseindrücken geliebäugelt, doch auch mehr wäre noch drin gewesen, hätte Dieckow nicht „zwei winzige Fehler“ ausgemacht. 7,5 Punkte fehlten zu einer überraschenden Bronzemedaille, die gleichbedeutend mit einem olympischen Quotenplatz gewesen wäre. „Daran lag Bronze aber nicht“, stellte Dieckow klar, „die Medaille war utopisch“. Bei der Siegerehrung gönnten sich die beiden aber doch einen sehnsüchtigen Blick auf das Podium.

In der ersten von 66 WM-Entscheidungen begannen Chinas Athleten ihre Goldhatz. Wu Minxia holte ihr fünftes WM-Gold in dieser Disziplin. Wu Minxia und He Zi sprangen in einer eigenen Liga und gewannen mit 356,40 Punkten ungefährdet vor Emilie Heymans/Jennifer Abel (Kanada/313,50) und dem australischen Duo Annabelle Smith/Sharleen Stratton (306,90).

Von Beginn an hatten Dieckow/Freitag Spaß an ihrem Wettkampf. „Ich hab' sie diesmal ganz gut hinbekommen. Sobald ich aufgeregt bin, wird Uschi noch nervöser“, sagte Dieckow lachend nach ihrem ersten und letzten WM-Wettbewerb. Durch Platz fünf kann das Paar noch ein paar Euro bei der kommenden World Series verdienen, zudem geht es mit guten Aussichten in die entscheidende Olympia-Qualifikation im Februar 2012 in London, wo wahrscheinlich Platz sieben reicht.

Das Finale vom Ein-Meter-Brett erreichte Pavlo Rozenberg (Riesa) als Sechster der Qualifikation, der Leipziger Stephan Feck scheiterte hingegen deutlich. Besser wollen es am Sonntag Patrick Hausding und Sascha Klein machen: Die Olympia-Zweiten gelten vom Turm als Mitfavoriten.

Für Rozenberg begann das Nervenspiel Qualifikation mit einem Ärgernis. Nach einem Protest durfte der gebürtige Ukrainer seinen ersten Sprung wiederholen, weil ihn ein am Brett regelwidrig vorbeigehender Konkurrent in der Konzentrationsphase irritiert hatte.

„Das geht nicht, da fehlt der Respekt. Ich habe mich auf einen Punkt an der Wand konzentriert“, erklärte der 28-Jährige, der nach seinem Rückwärtssprung sofort den Arm hob. Der neue Versuch wurde dann mit besseren Noten honoriert, das gab Rozenberg nach Rückenproblemen in der Vorbereitung Sicherheit - und die Qualifikation war keine große Hürde.

Enttäuscht war Feck. „Ich weiß nicht, wann zuletzt gar kein Sprung geklappt hat“, rätselte der Leipziger. Der Spezialist vom Drei-Meter-Brett sammelte kein Selbstvertrauen für seine nächsten WM-Wettkämpfe von Dienstag an.

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