Haas gewinnt Golf-Finale und 11,4 Millionen Dollar

Atlanta (dpa) · 11,44 Millionen Dollar auf einen Schlag sind wahrlich kein Pappenstil. Bill Haas hat mit seinem Sieg beim Playoff-Finale im FedEX-Cup in Atlanta das höchste Preisgeld im Golfsport abgeräumt - und blieb dabei fast so cool wie ein Eis-Klotz.

Als die Golfkugel zum Zehn-Millionen- Jackpot-Triumph von Bill Haas ins letzte Loch beim „Sudden-Death-Playoff“ kullerte, erlebte der 29-jährige Multimillionär seinen größten Triumph wie in Trance. „Das hat gepasst“, murmelte der Sohn des neunmaligen US-PGA-Toursiegers Jay Haas in Atlanta. „Ich habe wirklich Glück gehabt. Es hat sich gelohnt.“

Die obligatorische Faust des Siegers reckte der frisch gekürte Champion-Tour-Gewinner wie selbstverständlich in den Himmel. Winkte wie üblich mit dem Golf-Cappie. Umarmte den nach dem dritten Extra-Loch unterlegenen Hunter Mahan fast entschuldigend - und gönnte sich einen Blick auf seine Gattin.

Aber da wusste der Profi aus North Carolina noch nicht, dass er mit 11,44 Millionen Dollar das höchste Preisgeld der Golfgeschichte abgeräumt hatte: 1,44 Millionen für den Turniersieg auf dem East Lake Course in Atlanta und zehn Millionen Dollar als Jackpot-Bonus für den Gesamtsieger im FedExCup - dem Saisonabschluss auf der US-OPGA-Tour.

„Erst als ich bei der Siegerehrung beide Pokal sah und kein anderer neben mir stand, habe ich es endlich begriffen“, erzählte Haas, der cool wie ein Eisblock geblieben war. „Ich habe zu meiner Frau herübergeschaut und sie hatte so etwas wie ein Lachen im Gesicht, ein Lächeln auf den Lippen und nickte mit dem Kopf. Unglaublich aber wahr.“

Als 25. war Haas in der FedExCup-Serie scheinbar aussichtslos ins Finale gestartet. Aber die bis dahin führenden US-Landsleute Webb Simpson, Dustin Johnson, oder der Engländer Justin Rose konnte das Anfangsniveau nicht halten. Wenigstens der Weltranglistenerste Luke Donald (England) landete mit dem Südkoreaner K.J. Choi und dem Australier Aaron Baddeley noch auf Rang drei.

Martin Kaymer war wie Tiger Woods gar nicht qualifiziert und fiel in der Weltrangliste am Montag vom vierten auf den sechsten Rang zurück. Woods wird nur noch an 50 geführt.

Aber das Duell Haas/Mahan hielt die faszinierten Fans bis zur letzten Ballumdrehung in Atem: Nach 15 Löchern lag Haas mit drei Schlägen vorn, ehe bei dem 29-Jährigen die Hände zu zittern begannen. Mit weichen Knien retteten sich beide noch ins Stechen. Haas (272-68+67+69+68) und Mahan (272-67+68+66+71) lagen nach 72 Löchern dabei gleichauf.

Aber der Zweikampf spitze sich am zweiten Extra-Loch zu. Die Annäherung von Haas landete nicht auf dem Grün, sondern kullerte ins Wasser, während Mahan sicher den Ball auf dem Grün ablegte. Alles schien zugunsten von Mahan entschieden. „Alles oder Nichts“, aber sagte sich Haas, stapfte mit seinen Schuhen ins Wasser und platzierte die Kugel knapp 80 Zentimeter entfernt ans Loch.

Wieder gelang Mahan - wie Haas - nur ein Par. ER verlor aber die Entscheidung mit einem Bogey. „Meine Hände haben beim letzten Putt wie verrückt gezittert. Keine Ahnung, wie weit der Ball vom Loch lag. Aber im Treffmoment hatte ich ein geiles Gefühl“, sagte Haas. „Ich habe rund 170 Turniere gespielt. Es ist mein dritter Sieg. Das ist total cool.“

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