Hambüchen: „Als ich Kohei Uchimuras Übung in den perfekten Stand sah, dachte ich im ersten Moment: Scheibenkleister. Hatte nur noch gehofft, dass sie uns vielleicht beide auf Platz drei setzen. Aber ich will das Positive sehen: Nach der Operation Anfang des Jahres hatte ich noch gedacht, ich würde dieses Jahr gar nicht mehr turnen. Und jetzt bin ich wieder voll mit dabei.“

Die Chinesen hatten höhere Ausgangswerte. Was gibt für Sie da mit Blick auf Olympia in London noch zu tun?

Hambüchen: „Ich bin schon am Grübeln, was ich da noch machen kann, ohne die Stabilität der Übung zu riskieren. In Richtung London muss ich mir da noch irgendetwas einfallen lassen.“

Erst in Tokio hat sich entschieden, dass Sie auch den Mehrkampf turnen. Macht denn der operierte Fuß keine Probleme mehr?

Hambüchen: „Dem Fuß geht es super. Er hat nicht ein bisschen wehgetan. Ich werde ihm jetzt aber ein, zwei Wochen Ruhe gönnen und dann versuchen, für Olympia meine Übungen am Sprung und Boden aufzustocken.“

Was muss die gesamte Mannschaft tun, damit sie in London mit um die Medaillen kämpfen kann?

Hambüchen: „Das Team war hier noch nicht bei 100 Prozent des Leistungsniveaus. Aber ich denke, diese Ergebnisse waren gar nicht schlecht für Olympia. Das war ein Tritt in den Hintern, um jetzt den inneren Schweinehund im Training noch besser besiegen zu können. Wir haben ja mit Matze Fahrig auch noch einen Sprung- und Bodenspezialisten, der zu Hause geblieben ist. Jetzt geht es über die Qualität jedes Einzelnen und dann wird der 'Bundeshirsch' (Cheftrainer Andreas Hirsch) über die Besetzung entscheiden.“