Heim-Weltcup: Zwei Siege für deutsche Kanuten

Duisburg (dpa) · Die ersten beiden Weltcup-Stationen der Saison war der Deutsche Kanu-Verband nicht mit voller Kraft angegangen. Beim Heim-Rennen in Duisburg, wo auch die Tickets für die WM im August in Ungarn vergeben werden, wurden wieder vermehrt Erfolge eingefahren.

Die deutschen Kanuten haben beim Heim-Weltcup in Duisburg am ersten Finaltag zwei Siege und insgesamt sechs Podestplätze eingefahren. Zu schnell für die Konkurrenz waren auf der Wedau-Bahn die Olympiasieger Martin Hollstein/Andreas Ihle im Kajak-Zweier sowie Sebastian Brendel im Canadier-Einer über jeweils 1000 Meter. Die drei lösten damit auch das Ticket für die WM Mitte August in Szeged.

Für die Titelkämpfe in der ungarischen Kanu-Hochburg dürfen auch Vierer-Olympiasiegerin Nicole Reinhardt nach Platz zwei im Kajak-Einer über 500 Meter sowie Weltmeister Max Hoff nach Rang vier im Kajak-Einer über 1000 Meter planen. Der Kajak-Vierer um Hoff belegte über den Kilometer Rang zwei. Bei den Damen beendete der Kajak-Vierer über 500 Meter das Rennen ebenfalls als zweites Boot. Dazu kam Platz drei des nicht-olympischen Kajak-Zweier der Damen über 1000 Meter.

Nachdem die deutschen Kanuten in sechs von sieben Finals in olympischen Disziplinen vorne mitfuhren - nur im Canadier-Zweier über 1000 Meter gab es durch das frühzeitige Aus Enttäuschungen - gibt es am Sonntag weitere Chancen: In fünf Endläufen in olympischen Klassen ist der Deutsche Kanu-Verband dabei.

Brendel holte beim Weltcup in Duisburg im Canadier-Einer über 1000 Meter den ersten Sieg für den DKV seit dem von Andreas Dittmer 2005. „Ich bin stolz, hier in Duisburg gewonnen zu haben“, sagte der Europameister.

Dass Weltmeister Hoff beim Einer-Erfolg von René Holten Poulsen (Dänemark) als Vierter ins Ziel kam, war zum Teil dem Doppelstart im Einer und Vierer geschuldet. Zum anderen war der 28-Jährige in dieser Saison auch wegen einer Verletzung gehandicapt gewesen. „Ich habe in den letzten Wochen, bedingt durch meine Schulterverletzungen, die ganz hohen Belastungen vermieden. Das fehlt einem dann doch in der Weltspitze“, sagte Hoff. Im Vierer fehlte nur rund eine halbe Sekunde hinter Russland zum Sieg.

Kurios endete das Finale im Kajak-Vierer der Damen über 500 Meter. Die Polen wären wegen Steuerproblemen fast ins deutsche Boot gefahren, das daraufhin Tempo herausnehmen musste. Bei einer WM hätte der DKV wegen der Störung im Zielsprint und nach Rang zwei hinter Großbritannien Protest eingelegt, beim Weltcup gab man sich mit Rang zwei zufrieden. „Ich dachte, was machen die. Wollen die uns rammen oder versenken?“, schilderte 2004-Olympiasiegerin Carolin Leonhardt ihre Bedenken.

Hinter der Amerikanerin Krisztina Zur kam Reinhardt als Zweite an. „Ich ärgere mich jetzt doch nach dem Ziel. Ich dachte, ich läge weit vorne und habe draußen auf Bahn eins die Fahrerin aus den USA nicht wahrgenommen“, sagte die Lampertheimerin nach dem verfehlten Sieg.

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