Hintergrund: Kleinkrieg der Dart-Verbände
München (dpa) · Die Welt des Darts ist gespalten. Neben dem ursprünglichen Weltverband, der „World Darts Federation“ (WDF), gibt es seit knapp 20 Jahren einen mächtigen Konkurrenten.
Im Jahr 1992 gründeten 16 Dartprofis den neuen Verband „World Darts Council“, der später in die „Professional Darts Cooperation“ (PDC) überging. Die Gruppe machte sich zum Ziel, den Sport „auf ein neues Level“ zu heben. Der Verband schloss Kooperationen mit verschiedenen Fernsehsendern wie Sky oder Sport1 (ehemals DSF), erhöhte die Startgelder für Profis und konnte somit etliche Top-Stars mit Preisgeldern in Millionenhöhe anlocken.
Während bei der PDC meist nur gestandene Profis eine Chance haben, beheimatet der ältere Weltverband den gesamten Amateursport. Die Zweiteilung hat jedoch zur Folge, dass unmittelbar nach der jährlichen PDC-WM auch die Lakeside-WM des Weltverbands in London ausgetragen wird. Die Profis haben deshalb die Qual der Wahl. „Man kann nur bei einem Verband Mitglied sein“, sagte ein PDC-Sprecher. Wer sich für den Profiverband entscheidet, muss mit einer Sperre im Weltverband rechnen. Johann Peltzer, Präsident des Deutschen Dart-Verbands (DDV), spricht deshalb sogar von einem „Kleinkrieg“ zwischen den Verbänden.