Hockey-Herren frustriert: Finalrunde verpasst

Auckland (dpa) · Die Finalrunde ist futsch. Nachdem Deutschlands erfolgsverwöhnte Hockeyherren den Sieg im letzten Gruppenmatch verspielt hatten, wuchs der Frust vier Stunden später vor dem Hotel-Fernseher noch mehr.

Denn Kapitän Jan-Marco Montag und seine Mitstreiter mussten im neuseeländischen Auckland mit ansehen, wie ausgerechnet Erzrivale Niederlande in der Schlussviertelstunde einen 3:0-Vorsprung herschenkte und Neuseeland ein 3:3 gestattete. Dank des besseren Torverhältnisses zog der Gastgeber so vor den punktgleichen Deutschen nach deren magerem 3:3 gegen Südkorea in die Finalrunde der Champions Trophy ein.

Allerdings hatten die ohne sieben verletzte oder beruflich verhinderte Europameister nach Auckland gereisten DHB-Asse mit einem ungewohnt schwachen Auftritt die Enttäuschung selbst zu verantworten. „Die Qualität des Spiels war grausam“, klagte Coach Markus Weise. „Mehr als dieses Unentschieden hatten wir heute nicht verdient.“

Auch Montag war „sauer und angefressen“. Gegen die weiter sieglosen Asiaten verspielte das deutsche Team einen 2:0-Vorsprung durch Florian Fuchs (31. Minute) und den Kapitän (34.) höchstpersönlich. Mehr noch: Deutschland gab das Spiel total aus der Hand und lag sogar 2:3 hinten. Erst kurz vor Schluss rettete Youngster Tobias Matania (67.) wenigstens einen Punkt. „Wir waren ziemlich verkrampft, das war bei weitem nicht unser bestes Spiel“, räumte der zweifache Turnier-Torschütze ein.

Nun geht es in den „Playdowns“ am Donnerstag (02.05 Uhr MEZ) gegen Großbritannien und am Samstag (00.05 Uhr MEZ) gegen Pakistan weiter. Im besten Fall winkt Rang fünf, der die sichere Qualifikation für die nächste Trophy-Auflage beinhaltet. „Das ist unser Ziel. Mit einem Punkt haben wir jedoch keine gute Ausgangsposition“, betonte Weise. Denn sein Team nimmt nur den einen gegen Südkorea gewonnenen Zähler in die nächste Runde mit.

Die undurchsichtige Abstiegsregel sieht den Sechsten bis Achten eigentlich als Absteiger vor. Jedoch vergibt der Weltverband FIH zwei Wildcards. Davon haben zuletzt die deutschen Damen profitiert: Sie dürfen trotz ihres letzten Platzes bei der diesjährigen Trophy auch 2012 beim Turnier der weltbesten Mannschaften starten.

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