Um im Mönchengladbacher Hockeypark das große Fernziel nicht früh aus den Augen zu verlieren, ist ein guter Start nötig. Und da geht es ausgerechnet gegen die unbequemen Belgier, die Weise & Co. 2007 in Manchester eine bittere 3:4-Pleite im Spiel um Platz drei beibrachten und die Direktqualifikation verdarben. „Das wollen wir nicht noch mal erleben“, betonte Weise, der sein Team danach jedoch sicher durch die Ausscheidung bis hin zum Olympiasieg in Peking führte. „Gegen Belgien ist gleich unser wichtigstes Spiel. Wenn wir das gewinnen, ist der Weg zum erhofften EM-Titel und nach London frei“, meinte Witthaus.

Weise geht davon aus, seine „Jungs“ in den rund 70 Tagen Vorbereitung auf den Jahres-Höhepunkt topfit gemacht zu haben. „Die Mannschaft müsste auf den Punkt da sein. Wir müssen voll fokussiert ins Turnier gehen, einen Ausrutscher kann man sich nicht erlauben“, sagte der Coach mit Blick auf die weiteren Vorrundenpartien gegen Spanien und Russland. Da bei den Herren drei Tickets nach London vergeben werden und der Olympia-Gastgeber England gesetzt ist, würde den Deutschen die Halbfinal-Teilnahme reichen, sofern EM-Titelverteidiger England wie erwartet ebenfalls unter die letzten Vier gelangt.

Schwieriger dürfte es für die deutschen Damen werden, da nur zwei Teams direkt zu Olympia gelangen. Erreichen die Engländerinnen das EM-Finale, wäre Rang drei ausreichend, sonst müssten Fanny Rinne & Co. selbst im Endspiel stehen - oder Anfang 2012 den Umweg über ein Ausscheidungsturnier gehen. „Meine Mannschaft hat das Potenzial, zumindest einen der beiden Olympia-Startplätze zu erkämpfen“, befand Bundestrainer Michael Behrmann. Auch er strebt am Samstag einen für Kopf und Seele wichtigen Startsieg gegen die Irinnen an, „auch wenn wir uns gegen die schon oft schwergetan haben“. England und Belgien sind die anderen möglichen Stolpersteine auf dem Weg ins Halbfinale.