Kampagne in Teheran gegen Olympia-Aus der Ringer

Teheran (dpa) · Vertreter des Weltverbandes FILA und die Verbandschefs führender Ringernationen haben vor dem Freistil-Weltcup in Teheran eine Kampagne gegen das drohende Olympia-Aus für ihre Sportart gestartet.

„Unser gemeinsames Ziel ist es, die Entscheidung der IOC-Exekutive für ein Olympia-Aus zu verhindern“, sagte der ungarische Vertreter Csaba Hegedüs. An dem Treffen nahmen zehn Ringerverbandspräsidenten und Funktionäre, unter anderen aus Iran, Russland, Aserbaidschan, der Türkei und den USA teil.

Die Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hatte in der vergangenen Woche die Empfehlung ausgesprochen, Ringen aus dem Olympia-Programm von 2020 an streichen zu lassen.

Laut Hegedüs wurde ein Schreiben vorbereitet, das von mehreren Ringerverbänden bereits unterschrieben wurde. Dieses soll bis Ende Mai dem IOC vorgelegt werden. „Wir haben bereits eine breite Unterstützung für diese Kampagne und sind sicher, dass die IOC- Entscheidung revidiert und Ringen olympisch bleiben wird“, sagte der Ungar unter tosendem Applaus der Teilnehmer.

Bemerkenswert war die Solidarität zwischen den politischen Erzfeinden Iran und USA. Der Exekutivdirektor des amerikanischen Ringerverbandes, Rich Bender, umarmte Irans Verbandschef Hodschatollah Chatib und den Präsidenten des iranischen NOK, Mohammad Ali-Abadi. Beide wurden von Bender in die USA eingeladen. Hegedüs bezeichnete die Umarmung als eine klare Botschaft an das IOC. „Das zeigt, dass in diesem Fall nur eine Sprache gesprochen wird: die Sprache des Ringens“, sagte der FILA-Vertreter.

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