Kaymer gelassen vor zweiter Ryder-Cup-Teilnahme

Atlanta (dpa) · Die allgemeine Aufgeregtheit prallt an Martin Kaymer bisher völlig ab. Gelassen und zuversichtlich geht Deutschlands Golfstar den zweiten Ryder-Cup-Start seiner Karriere an - und das trotz fehlender Erfolge in dieser Saison und einer nervenzehrenden Schwungumstellung.

„Ich zahle keinen Tribut, ich bin in einem Prozess, der mich anspornt und zu den richtigen Ergebnissen führen wird. Ich habe das Gefühl, die Medien und die Schlaumeier macht das nervöser als mein Team und mich“, sagte der 27-Jährige Düsseldorfer in einem Interview der Fachzeitschrift „kicker“.

Im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen nahm sich Kaymer vor dem 39. Kontinentalvergleich zwischen Herausforderer USA und Titelverteidiger Europa am kommenden Wochenende in Medinah/Illinois noch einmal frei. Verrückt machen will er sich vor dem emotional aufgeladenen Duell ohnehin nicht lassen. „Wenn ich meine Leistung abrufen kann, werde ich Punkte holen, die dann hoffentlich für die Titelverteidigung reichen werden“, erklärte Kaymer. Favorisiert sind für ihn aber die Gastgeber: „Wir spielen in den USA - die Fans sind fanatisch, laut und zu 80, 90 Prozent gegen uns... Das wird eine Aufgabe.“ 2010 hatte Kaymer mit dem Europa-Team in Wales den Ryder Cup mit 14,5:13,5 gewonnen.

17 der 24 Ryder-Cup-Teilnehmer bereiteten sich bei der Tour Championship in Atlanta auf den letzten Saisonhöhepunkt vor und präsentierten sich teilweise in bestechender Form. Vor allem Branchenprimus Rory McIlroy (Nordirland) und Weltstar Tiger Woods (USA) lieferten sich beim Kampf um den Zehn-Millionen-Dollar-Jackpot in Atlanta ein packendes Duell. Mit verbaler Kraftmeierei hielten sich die beiden (noch) zurück. US-Profi Brandt Snedeker, der gemeinsam mit dem Engländer Justin Rose als Spitzenreiter auf die Schlussrunde in Atlanta ging, rechtfertigte unterdessen das große Vertrauen, das US-Kapitän Davis Love III in ihn hat. Snedeker ist einer von vier US-Spielern, die eine Wildcard für das Prestigeduell gegen Europa erhalten haben.

Die Tour Championship ist für alle zwölf Ryder-Cup-Spieler der USA die Generalprobe für das Spektakel in Medinah/Illinois. Aus dem europäischen Team waren in Atlanta fünf Spieler am Start: McIlroy, der Spanier Sergio Garcia und die drei Engländer Rose, Luke Donald und Lee Westwood. Mit Westwood hatte Kaymer beim Ryder Cup vor zwei Jahren gepunktet und bestens harmoniert. „Ich kann mit vielen Partnern spielen“ sagte Kaymer. „Ich kann mir aber auch gut vorstellen, an der Seite von Nicolas Colsaerts zu spielen, mit dem ich mich auf und auch neben dem Platz gut verstehe.“

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