Keine Schwimm-WM 2013 in Dubai - Hamburg-Chance?

Dubai (dpa) · Die Schwimm-Weltmeisterschaften 2013 werden nicht in Dubai stattfinden. Das Golf-Emirat gab die Veranstaltung an den Weltschwimmverband FINA zurück, will aber an der Ausrichtung der Kurzbahn-WM vom 15. bis 19. Dezember festhalten. Das gab die FINA bekannt.

Wegen der Wirtschaftskrise hatte es seit Monaten Gerüchte über Finanzprobleme des ambitionierten Projektes gegeben. Dubai hatte sich mit ehrgeizigen Neubauplänen im dreistelligen Millionen-Bereich im Juli vergangenen Jahres bei der Wahl in Rom gegen Hamburg und Moskau durchgesetzt.

Nun muss die FINA einen neuen WM-Ort suchen. Somit hätte auch der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) eine neue Chance auf die zweite WM in Deutschland nach Berlin 1978. Offen ist, ob die FINA das Championat im Schwimmen, Wasserball, Freiwasserschwimmen, Springen und Synchronschwimmen neu ausschreiben wird oder aufgrund des kürzeren Vorlaufs von nur drei statt vier Jahren direkt einen Kandidaten anspricht. In diesem Fall könnte ein Pokerspiel die Folge sein, denn der Druck, möglichst schnell eine WM-Stadt zu finden und dafür finanzielle Zugeständnisse zu machen, liegt bei der FINA.

Der im Juli 2009 neu gewählte FINA-Präsident Julio Maglione erklärte in der Pressemitteilung: „In dieser Phase ist es sehr wichtig, die Wasser-Disziplinen im Nahen Osten weiter zu verankern, bevor dort eine WM mit fünf Sportarten stattfindet.“ FINA und DSV waren bisher für eine offizielle Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

Gegen die etwa 350 Millionen Euro teuren Neubaupläne Dubais hatten die Bewerbung Hamburgs und Moskaus im Juli 2009 keine Chance. Die FINA setzte weiter auf neue Märkte, so wird beispielsweise die Langbahn-WM 2011 in Shanghai stattfinden. Hamburg hatte sich mit einem Etat von etwa 45 Millionen Euro beworben. Die Idee, Schwimmen und Wasserball im Hamburger WM-Stadion stattfinden zu lassen, war bei der FINA nicht auf Gegenliebe gestoßen. Nun hätte die Hansestadt eine zweite Chance.

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